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Neue Serie (1): Die Nez Perce Indianer und ihre Pferde - die Geschichte des Appaloosa
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Die mächtigen Gebirge, Schluchten und grasbewachsenen Ebenen des Hochplateaus, wo die heutigen Staaten Idaho, Washington und Oregon aufeinandertreffen, waren die Heimat der Nee Me Poo.

Französische Pelzjäger gaben ihnen den Namen Nez Percé (Durchbohrte Nasen), weil sie glaubten, einige von ihnen trügen als Schmuck Muschelplättchen, die sie sich durch die Nasenscheidewand steckten. Seit sie Anfang des 18. Jahrhunderts erstmals mit Pferden in Berührung gekommen waren, hatten sich die Nez Perce zu ausgezeichneten Reitern entwickelt und einige Gruppen ritten regelmäßig über die Berge nach Osten, wo sie sich mit den Flathead, Crow und anderen bisonjagenden Stämmen zusammentaten. Durch diese Kontakte eigneten sie sich viele Merkmale der Prärieindianer an, so daß es in ihrer ursprünglich auf dem Fischfang beruhenden Kultur dann auch das Tipi aus Tierhäuten und das Travois, ein vom Pferd gezogenes Holzgestell zur Beförderung von Lasten, gab. Die Nez Perce waren die ersten Indianer, die selektive Pferdezucht im modernen Sinne betrieben. Sie züchteten Pferde, die je nach Eignung als Kriegspferde, für die Büffeljagd, als Reitpferde für Frauen und Alte oder als Transportpferde eingesetzt wurden. Besonders geschätzt waren Tiere mit auffälliger Fellzeichnung, da diese für Kriegszüge oder Zeremonien nicht erst aufwendig bemalt werden mußten und weder Regen noch Pferdeschweiß die Farben abwusch.



Die Weidegründe der Nez Perce Indianer lagen entlang des Palouse River, dem die Pferde ihren späteren Namen verdanken. Weiße Siedler bezeichneten sie als „Palouse Horse“ oder „a Palousy“, woraus im Lauf der Jahre „Appaloosa“ wurde. Durch die Pferde und die neu gewonnene Bewegungsfreiheit veränderte sich das Leben der Nez Perce grundlegend. Aus dem Volk der Fischer und Sammler wurde innerhalb weniger Jahre ein Volk von Nomaden, das sich hauptsächlich von der Jagd ernährte.


„I will fight no more“

So wie den anderen Indianerstämmen erging es auch den Nez Perce: Nach Goldfunden drangen immer mehr weiße Goldsucher und Siedler in das Stammesgebiet ein und ließen sich dort nieder, Feindseligkeiten blieben nicht aus. Am 15. Mai 1877 gab General Howard den Befehl, daß Chief Joseph und weitere Häuptlinge mit ihren Stammesmitgliedern innerhalb von 30 Tagen ihre Heimat verlassen und in die Lapwai Reservation in Idaho umziehen sollten, eine Frist, die unmöglich einzuhalten war. Dennoch trieben die Indianer so viele ihrer Pferde zusammen, wie sie innerhalb kurzer Zeit finden konnten und brachen in Richtung Idaho auf. Bei der Überquerung des Snake River ertranken fast 900 Pferde, es war einer der bis dahin schwärzesten Tage in der Geschichte des Volkes. Ein Zwischenfall, in dessen Verlauf junge Nez Perce-Krieger mehrere weiße Siedler töteten, zwang die Nez Perce in einen Krieg, den sie nicht gewollt hatten. Der Stamm flüchtete, verfolgt von der Armee, dreieinhalb Monate über eine Distanz von mehr als 1800 Meilen durch unwegsames Gelände bei eisiger Kälte bis kurz vor die kanadische Grenze.



Im Verlauf der Flucht wurde der Stamm immer wieder von Einheiten der Kavallerie gestellt, es gelang den Indianern jedoch jedes Mal, die Armee zu besiegen oder zu fliehen. Zu verdanken hatten sie das vor allem ihren unglaublichen Pferden, die den Vierbeinern der Kavallerie an Härte, Ausdauer und Wendigkeit weit überlegen waren. Erst 48 Kilometer vor der kanadischen Grenze gelang es der Armee, die inzwischen ausgehungerten und erschöpften Nez Perce Indianer zu stellen und nach fünftägiger Belagerung zur Aufgabe zu zwingen. Von fast 800 Menschen, die Chief Joseph und seine Häuptlinge auf der Flucht geführt hatten, ergaben sich die wenigen Überlebenden am 5. Oktober 1877 den Generälen Howard und Miles.

Die historische Rede, die Chief Joseph bei der Kapitulation hielt, spiegelt das Elend und die Verzweiflung wider, die die Indianer letztendlich zur Aufgabe zwangen: „Sagt General Howard, ich kenne sein Herz. Was er mir gesagt hat, habe ich in meinem Herzen bewahrt. Ich bin müde vom Kämpfen. Unsere Häuptlinge sind tot. Looking Glas ist tot. Toohoolhoolzote ist tot. Die alten Männer sind alle tot. Jetzt sagen die jungen Männer „ja“ oder „nein“. Der Anführer der jungen Männer (Ollokot) ist tot. Es ist kalt, und wir haben keine Decken. Die kleinen Kinder erfrieren. Einige meiner Leute sind in die Berge geflohen; sie haben keine Decken und nichts zu essen. Niemand, weiß wo sie sind, vielleicht erfrieren sie. Ich möchte Zeit haben, nach meinen Kindern zu suchen und zu sehen, wie viele ich finden kann. Vielleicht finde ich sie unter den Toten. Hört mich an, meine Häuptlinge! Ich bin müde. Mein Herz ist krank und traurig. Von dort, wo die Sonne jetzt steht, werde ich nie mehr kämpfen.“

Mit wachsendem Interesse hatte die amerikanische Öffentlichkeit die dreieinhalb Monate dauerndende Flucht der Nez Perce Indianer auf ihren bewundernswerten Pferden beobachtet, nicht der Menschen wegen, sondern aus Interesse an diesen faszinierenden Tieren mit der auffälligen Fellzeichnung. Ironischerweise führte genau dieses Interesse nach dem „Sieg“ über die Indianer fast zur Ausrottung der Appaloosas. Die überlebenden Tiere wurden durch die Armee beschlagnahmt und nach Fort Keogh gebracht, wo sie in einer Versteigerung reißenden Absatz fanden. Diejenigen, die eines oder mehrere der heißbegehrten Pferde mit nach Hause nehmen konnten, kreuzten die Tiere mit allem, was sich im heimischen Stall befand, vom Kaltblut bis hin zum Esel. Der Appaloosa stand vor dem Aussterben.


wittelsbuerger.com-Serie der Appaloosa

(1) Die Nez Perce Indianer und ihre Pferde - die Geschichte des Appaloosa
(2) Farben und Merkmale des Appaloosas
(3) Geben alles – Appaloosas im Turniersport
(4) Partner nicht nur für Ritte durch Wald und Wiesen
(5) Der Appaloosa Horse Club (ApHC) und der Appaloosa Horse Club Germany (ApHCG)



Jürgen Heinz



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