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(aid) – Stoffwechselerkrankungen, wie das Equine Cushing Disease (ECD), das Equine Metabolische Syndrom (EMS), Hufrehe oder die Polysaccharide-Speicher-Myopathie (PSSM), zählen zu den typischen Wohlstands- oder Zivilisationskrankheiten der modernen Hauspferde. Die Fütterung dieser Tiere sollte daher ihrem Krankheitsbild entsprechend mit einem niedrigen Gehalt an nicht-strukturellen Kohlenhydraten (NSC) erfolgen. Das sind leicht verdauliche Kohlenhydrate wie einfache Zucker, Fruktan und Stärke. Denn der NSC-Anteil eines Futtermittels beeinflusst den Blutzucker- und Insulinspiegel nach der Fütterung - so das aktuelle Ergebnis einer australischen Studie, über die die Zeitschrift "Animal Feed Science and Technology" berichtete.
Die Wissenschaftler haben die Wirkung unterschiedlicher NSC-Gehalte in Futtermitteln auf den Blutzucker- und Insulinspiegel von Pferden untersucht. Zur Auswahl standen Weidegras mit einem errechneten NSC-Gehalt von sieben Prozent, Kokos mit elf Prozent sowie ein pelletiertes Pferdefutter und ein Müsli mit den recht hohen NSC-Anteilen von 25,3 Prozent bzw. 33,7 Prozent. Den Versuchspferden im Alter zwischen 14 und 20 Jahren und einem vergleichbaren "Body Condition Score" wurde in zufälliger Reihenfolge jedes Futtermittel über jeweils vier Tage hinweg angeboten. Pferde mit Weidegang wurden mit einem Vitamin- und Mineralstoffpräparat supplementiert. Die Tagesration des Krippenfutters für die anderen Pferde wurde je zur Hälfte am Morgen und am Abend gefüttert.
Am Ende der jeweiligen Versuchsreihe wurden die Blutzucker- und Insulinwerte der Tiere über einen Zeitraum von sechs Stunden gemessen. Die Ergebnisse waren mehr als deutlich: Sowohl der Blutzucker-, als auch der Insulinspiegel der mit dem Kokos-haltigen Futtermittel versorgten Pferde war vergleichbar mit dem der Tiere in Weidehaltung. Dagegen weisen die mit Müsli bzw. Pellets versorgten Vierbeiner einen signifikanten Anstieg des Insulinspiegels nach der Fütterung auf. Auffällig war, dass sich der Insulinspiegel zwar unmittelbar (in einem Zeitfenster zwischen 15 und 60 Minuten) nach der Verabreichung der Kokos-Ration erhöhte, nach dieser Phase jedoch keine relevanten Unterschiede mehr feststellbar waren.
Das Fazit der Wissenschaftler ist vor allem für Besitzer Stoffwechselkranker bzw. -gefährdeter Pferde von Relevanz. Die Veränderungen des Insulinspiegels nach einer Kokos-Ration gelten als physiologisch unbedeutend und Kokos ist damit eine Option für die Gestaltung einer Futtermittelration mit niedrigem NSC-Gehalt.
Anke Klabunde, aid
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