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Die sogenannten "Chips" sind bei Pferdezüchtern und -händlern eine gefürchtete Erscheinung. Spätestens bei der Ankaufsuntersuchung junger oder älterer Pferde kann die Entdeckung von frei beweglichen Knorpelteilen, beispielsweise in Gelenken, fatale Folgen haben: Entweder mindern sie den Verkaufspreis erheblich oder der Verkauf platzt gleich ganz. Lahmheiten oder sogar gänzliche Unbrauchbarkeit können die Folgen sein. Ein Zusammenschluss europäischer Forschergruppen hat sich deshalb im Rahmen des HORSEGENE-Projektes zum Ziel gesetzt, genetische Marker zu finden, um die Zuchtstrategien im Hinblick auf die Verbesserung der Pferdegesundheit zu optimieren. Denn selbst wenn die Teilchen häufig operativ entfernbar sind, bedeutet dies zumindest Kosten, welche die Verkaufsmarge mindert und die Gefahr von Komplikationen birgt.
Die dazugehörige vererbliche Störung heißt Osteochondrose. Die Umwandlung von Knorpel zu Knochen erfolgt in der Wachstumsphase nicht rasch genug, sodass sich beispielsweise im Gelenkbereich statt Knochen eine dicke Knorpelschicht bildet. Durch dieses Phänomen werden die tiefer liegenden Knorpelschichten ungenügend ernährt und können degenerieren. Knorpelstücke können sich lösen, frei im Gelenk schwimmen und im ungünstigsten Fall Lahmheiten durch Schmerzen auslösen.
Neben dieser Ursache für eine mögliche dauernde Unbrauchbarkeit von Pferden für den Sport sind noch weitere verbreitete Krankheitserscheinungen im Fokus der Wissenschaftler: die Überempfindlichkeit gegen Insektenstiche sowie das chronisch fortschreitende Lymphödem, bei dem betroffene Pferde unter einer Schwellung der unteren Gliedmaßen, häufig bis hin zu schweren Bewegungsbehinderungen, leiden. Die Art der Vererbung dieser Erkrankungen ist sehr komplex.
Der züchterische Fortschritt konventioneller Zuchtmethoden ist aber häufig begrenzt. Die Forschungsergebnisse könnten deshalb in Zukunft helfen, mithilfe der gesuchten Markergene die Zucht zu unterstützen, um bereits bei der Wahl der Zuchtstrategie solche erblichen Erkrankungen zu vermeiden und damit den wirtschaftlichen Schaden zu minimieren. Züchter und Pferdebesitzer könnten von solchen Strategien in Zukunft profitieren, indem sie Behandlungskosten einsparen und Wertminderungen sowie die Unbrauchbarkeit von Freizeit- oder Sportpferden zu verhindern helfen.
Quelle: Friederike Heidenhof, aid
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