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Von Kopf bis Huf:
Worauf Pferdebesitzer und Reiter bei ihren Pferden achten sollten
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Haben Sie sich auch schon einmal, gefragt warum sich Ihr Pferd unter dem Sattel auf einmal anders anfühlt als sonst? Kaut Ihr Pferd das Heu schlecht? Oder liegen sogar kleine „Heukügelchen“ im Futtertrog oder in der Box? Legt es auf einmal die Ohren an, wenn Sie über den Rücken putzen? Beißt es um sich, wenn Sie den Sattelgurt anziehen? Oder zieht es das Hinterbein beim Hufe auskratzen ständig weg? All diese Indizien können einen Aufschluss auf viele verschiedene Ursachen, wie z.B. Haken auf den Zähnen oder ein blockierter Wirbel im Rückenbereich bis hin zur Beckenblockade sein.

 

Zähne und Nahrungsaufnahme als Schlüsselfaktoren zum Wohlbefinden

Haken auf den Zähnen bereiten Pferden Kauprobleme, genauso wie ein Gebiss, welches beim Reiten an die Zähne schlägt. Auch ein fest angezogener Nasenriemen fügt Schmerzen zu, was gar zu Unrittigkeit führen kann. Früher haben Pferde in der Steppe gelebt und sich von Gras und Ästen ernährt. Ihre ständige Bewegung auf der Suche nach Futter hat zum Einen dazu geführt, dass sie sich ausreichend bewegt haben, zum Anderen war jedoch auch eine fortwährende Nahrungsaufnahme mit einem dem Boden zugeneigten Kopf gesichert, was wiederum die Kau- und die Nackenmuskulatur in Bewegung hält. Heute ist es üblich, Pferde in Boxen zu halten und ihnen Futter aus Trögen zu füttern, die oftmals viel zu hoch angebracht sind. Die Muskulatur wird permanent angespannt, was wiederum zu Verspannungen im Halswirbelbereich und damit zu Blockaden in demselbigen führen kann. Heunetze, bei denen die Pferde den Kopf zum Fressen hoch nehmen müssen, sind ebenfalls Gift für die Muskulatur und die Wirbel eines Pferdes.

Offene Boxen sind dagegen toll: Die Pferde können alles mitbekommen und rausschauen. Aber ist die Höhe richtig für Ihr Pferd? Auch hier führt das permanente anspannen der Halsmuskulatur zu Verspannungen – der Hals wird hochgehalten und der Rücken weggedrückt, was zu einer dauerhaften Reibung einzelner Wirbel im Rückenbereich und somit zu Schmerzen und Entzündungen führen kann. Ebenso führt dies zu einer Unterhalsbildung, die wir als Reiter vermeiden wollen!
Es sind manchmal Kleinigkeiten, die, wenn auf optimale Bedingungen geachtet wird, größere Schäden im Vorfeld verhindern können.

Beobachten Sie Ihr Pferd gut!

Wichtig ist es, sein Pferd ständig genau zu beobachten. Schon beim Herunterholen von der Weide sollte man darauf achten, ob das Pferd gleichmäßig läuft bzw. ob sich die Schrittfolge gleichmäßig anhört. Viele Pferde, die einen Beckenschiefstand haben, haben an den hinteren Hufen oftmals Abschürfungen vom „Schlurfen“ der Hufe über den Boden.

Lässt sich Ihr Pferd unter dem Sattel evtl. schlecht biegen oder verwirft es sich beim Stellen im Genick? Dies können Hinweise auf evtl. Blockaden im Halswirbelbereich sein. Tiefe Dellen im Bereich hinter dem Schulterblatt können von einem schlecht sitzenden Sattel kommen: Der Trapezmuskel wird durch einen zu engen Sattel weggedrückt, und somit ist das Vorwärtsführen des Vordergliedmaße eingeschränkt, was wiederum zu wenig Raumgriff und zu verkürzten Schritten bis hin zur Lahmheit führt.

Lässt sich das Pferd unter dem Reiter schlecht biegen, tritt es zu einer Seite schlechter unter als zur anderen oder springt es im Galopp ständig im Außengalopp an, kann dies ebenfalls ein Hinweis auf eine Blockade oder eine muskuläre Verstimmung sein.
Mag sich das Pferd nicht Rückwärtsrichten lassen, ist eine Blockade im Bereich des Iliosacralgelenkes (ISG) möglich, genauso wie eine verspannte Rückenmuskulatur. Hält Ihr Pferd den Schweif zur rechten oder linken Seite, ist dies ebenfalls ein Fingerzeig auf eine Blockade im ISG- Bereich.

Von Hinten nach vorne

 Betrachten wir das Pferd einmal von hinten: Schwingt das Becken in der Schrittbewegung gleichmäßig rechts und links, oder macht es doch eher den Anschein, dass eine Seite eher tiefer steht als die andere? Wir nennen es eine „dreidimensionale Beckenbewegung“.

 Ebenfalls sollten Sie sich den Bauch ansehen: Ist die Bewegung im Schritt ein gleichmäßiges Pendeln von rechts nach links und umgekehrt? Wenn nicht, könnte dies an einer verspannten Rückenmuskulatur liegen, genauso wie bereits erwähnt an einer Wirbelblockade im Rücken.

Von vorne betrachtet, schaut man auf die Pendelbewegung im Hals. Das gesunde Pferd trägt den Hals locker und schwingt ihn gleichmäßig von rechts nach links und wieder zurück!
 Aus der seitlichen Perspektive schauen wir uns die Schrittlänge an: Bewegen sich jeweils die vorderen und die hintern Gliedmaßen gleich?

Weitere Fragen, die der Pferdehalter checken sollte:

Lässt sich das Pferd an der Hand Rückwärtsrichten, oder bricht es zu einer Seite aus? Können Sie Ihr Pferd eine Volte um Sie herum gehen lassen und biegt es sich dabei schön im Körper, oder ist es eher fest und verspannt und geht gerade um Sie herum?

Kann Ihr Pferd mit Hilfe von Leckerchen oder Möhren den Hals bis zu den Flanken biegen? Wölbt es den Rücken schön auf, wenn man die Leckerchen durch die Vorderbeine füttert und das Pferd sich Richtung Boden und der vorderen Beine dehnt?

Und tasten Sie auch einmal beim Putzen über die Rückenmuskulatur, bis hin zur Kruppe: Zeigt es dort ein Zucken oder drückt es den Rücken weg?

Fachleute helfen

Indizien und Hinweise auf Schmerzen müssen natürlich mit Hilfe von Experten wie Tierärzten, Physiotherapeuten, Zahnspezialisten, Osteopathen, Chiropraktikern und auch dem Sattler behandelt und beobachtet werden.

Es ist wichtig, regelmäßig einen Schmied zur Korrektur von Fehlstellungen zu rufen. Ebenso wichtig ist es aber auch, zweimal im Jahr die Zähne und den Sattel kontrollieren zu lassen. Auch die Aufstellung eines fundierten Trainingsplans durch einen Fachmann, der diesen gemeinsam mit dem Pferdebesitzer erarbeitet, ist sicherlich sinnvoll.

Denn es gilt, langfristig das Pferd gesund zu erhalten, damit es den täglichen Anforderungen gerecht werden kann!


Quelle:
Sandra Eichler
Horses in Motion, Ausbildungs- &
Physiotherapiezentrum


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z.B. Petra Roth-Leckebusch für den Bereich Zucht.
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