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Serie mit Ute Holm
Westernreiten - Ranchpferde ausbilden und trainieren, Teil 15
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Ute Holm ist mehrfache Deutsche und Europäische Meisterin in verschiedenen Westerndisziplinen. Sie ist NCHA- und NRCHA-Richterin, Trägerin des Goldenen Reitabzeichens der EWU und EWU-Trainerin mit A-Trainer-Lizenz.

Ute Holm ist
wittelsbuerger.com-Expertin,
mehr dazu hier.

Einzelarbeit am Rind

Bevor es zu der nächsten Ausbildungsstufe geht, muss ich eines nochmals betonen: Die Übungen an der Cutting-Maschine, mit den Pylonen oder auch mit anderen Reiter-Pferd-Kombis, selbst die ersten Begegnungen mit einem Rind oder zwei, drei Rindern in der Halle – das alles ist Basisarbeit. Das gehört zur Grundausbil- dung eines Rinderpferdes. Es kann dazu dienen, dem Pferd etwas Neues zu bieten, Abwechslung in das Training hineinzubringen und das Pferd alltagstauglicher zu machen. Es kann aber auch dazu dienen, das Pferd für seine spätere Aufgabe als Cutting-Pferd, als Cowhorse, in der Ranchhorse Versatility oder als Team-Penning- Pferd auszubilden.

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Verschiedene Strategien bei Trainingsanfang

Habe ich unerfahrene Pferde im Training, die sich als extrem ängstlich erweisen, lasse ich diese zunächst nur zuschauen. Dazu baue ich einen Auslauf aus Panels, der sich direkt an der Arena befindet. So kann jeweils ein Pferd zuschauen, was die anderen Pferde „da“ so machen, wenn ich trainiere. Es kommt nicht direkt in Berührung mit einem Rind, aber es beobachtet die ganze Zeit, wie sich die unbekannten Wesen bewegen. Natürlich sieht es auch, wie sich die anderen Pferde bewegen. Der Lerneffekt: Ist ein Pferd mal etwas schneller hinter einem Rind her, ist das nicht gleichbedeutend mit Flucht. So gewöhnen sich ängstliche Pferde an diese Vorgänge. Etwas Ähnliches kenne ich vom Reining-Training, wenn ein unerfahrenes Pferd zum ersten Mal einen Spin sieht. Manche Pferde erschrecken dabei furchtbar wegen der schnellen Bewegung. Nach einigen Malen haben Sie verstanden: „Es passiert nichts!“ So ist es hier auch. Die „Neulinge“ lernen, dass es sich nicht um ein Fluchtverhalten handelt, sondern um alltägliche Dinge, vor denen man keine Angst zu haben braucht. Natürlich kann man ein Pferd auch erst mal zuschauen lassen, wenn an der Cutting-Maschine gearbeitet wird. Eine andere Möglichkeit ergibt sich bei Pferden, die miteinander vertraut sind, etwa durch die Freizeit auf der Koppel. Diese kann man auch zusammen in die Reithalle zum Training nehmen. Das erfahrene Pferd wird an der Cutting-Maschine geritten und das ängstliche Pferd darf frei in der Halle laufen und zuschauen. So entsteht eine Vertrauensbasis und das unerfahrene Pferd wird ziemlich schnell sein eigenes Interesse an der Cutting-Maschine ent wickeln. Voraussichtlich steht dieses Pferd zuerst im letzten Winkel der Reithalle und schaut misstrauisch zu. Doch es sieht, was der „Kumpel“ macht, und so wagt es sich doch immer näher heran und wird zusehends entspannter. Manche laufen parallel mit ihrem „Freund“ mit, andere laufen sogar zwischen Plastikkuh und Pferd hindurch. Auch wenn die weniger Mutigen lieber hinten im Eck stehen bleiben werden und aus sicherer Entfernung das Geschehen beobachten, kann man ein Pferd so daran gewöhnen, dass es keine Angst mehr hat, bevor man mit dem eigentlichen Training beginnt. Es setzt natürlich voraus, dass man sich Zeit nimmt. Aber das ist die Fairness, die man gegenüber dem Pferd haben sollte. Im Training gibt es kein Zeitlimit!

Interesse des Pferdes am Rind

Jetzt kommen wir zu der Arbeit am einzelnen Rind und wecken zunächst einmal den Cowsense. Hatte das Pferd überhaupt noch nie Kontakt zu Rindern oder war es sehr unsicher bei der Herde, arbeiten wir zunächst mit einem einzelnen Rind in der Reithalle. Zu Beginn befinden sich nur zwei Rei- ter in der Halle, nämlich Schüler und Lehrer. Dabei geht der Neuling immer hinter dem Rind her. Voraussetzung dabei ist, dass es frische Rinder sind, die lauffreudig sind und ausreichen- den Respekt vor einem Pferd haben. Zunächst macht das Pferd die Er- fahrung, dass das Rind immer dann wegläuft, wenn es vom Pferd „verfolgt“ wird. Das natürliche Verhalten eines Rindes, das ebenfalls noch keinen Kontakt mit Pferden hatte, ist weg- zulaufen und wird hierbei ausgenutzt. Der Reitlehrer ist immer da, wenn es doch einmal unerwartete Probleme seitens des Rindes geben sollte. Dann kann er entsprechend eingreifen, um das junge, unerfahrene bzw. ängstli- che Pferd zu schützen. Rinder finden schnell heraus, welche Pferde viel bzw. wenig Respekt haben. In der Praxis bedeutet das, ein erfahrenes Pferd geht mit mehr Druck (= weniger Abstand) an ein Rind heran und verschafft sich den nötigen Respekt, während ein ängstliches Pferd im entscheidenden Moment, nämlich wenn das Rind stehen bleibt oder gar auf das Pferd zugeht, doch ausweichen würde. Diese Körpersprache ist Pferden und Rin- dern gleichermaßen verständlich. So bekommen Rinder schnell heraus, dass sie einfach nur stehen bleiben müssen, denn das unerfahrene Pferd würde nicht weitertreiben, da es noch zu ängstlich ist. Deshalb sind ein erfah- renes Pferd und ein erfahrener Reiter dabei. Sie können das Rind wieder antreiben und somit einschüchtern – das Rind lernt, dem Pferd zu weichen.





Westernreiten: Ranchpferde ausbilden und trainieren
176 Seiten, 265 x 230 mm, 11 sw-Abbildungen, 238 Farbabbildungen, 15 Strichzeichnungen
24,90 EUR
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Quelle wittelsbuerger.com

 

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Teil 1: Ranchhorse-Trail