Der Weltreiterverband Fédération Equestre Internationale (FEI) macht zum Beginn der Saison 2013 deutlich, daß er es ernst meint mit seinen Bemühungen um einen sauberen Sport.
Im vergangenen Jahr habe es 16 Vorfälle gegeben, erläutert Lisa Lazarus von der FEI, in sechs dieser Fälle seien Reiter für zwei Jahre gesperrt worden. Die durchschnittliche Sperre betrage 15 Monate, die durchschnittliche Geldstrafe bei Vergehen gegen die Anti-Doping und Controlled Medication-Bestimmungen habe 1.684 EUR betragen, so die FEI.
Die Hälfte aller Vorfälle sei dabei auf "verbotene Medikation" zurückzuführen, also nicht auf Doping. Bei der unerlaubten Medikation wird als Ausgangspunkt in der Regel die vorhandene Leistungsminderung angenommen. Das heißt eine Krankheit liegt vor, zum Beispiel des Bewegungsapparates. Das Pferd erhält Schmerzmittel und wird in die Lage versetzt seine "normale" Leistung zu erbringen. Der Start unter dem Einfluss einer Dopingsubstanz oder einer unerlaubten Medikation ist zunächst in beiden Fällen eine Leistungsbeeinflussung und daher im Wettkampf verboten. Bei der unerlaubten Medikation wird allerdings im Allgemeinen unterstellt, dass die zum Einsatz gelangenden Substanzen in erster Linie der Behandlung einer Erkrankung dienen. Das heißt, die gute Absicht - im Gegensatz zum Einsatz von Dopingsubstanzen als schlechte/ betrügerische Absicht - ist Auslöser für die im Regelwerk getroffene Unterscheidung, was sich auch im unterschiedlichen Strafmaß widerspiegelt.
Daher fordert die FEI alle Reiter auf, sich vor Beginn der Saison ausführlich mit den Doping and Controlled Medication Regulations vertraut zu machen, vor allem mit der Tatsache, daß auch Substanzen unter ein Verbot fallen können, die zwar nicht namentlich erwähnt werden, aber
ähnliche chemische Strukturen oder ähnliche biologische Wirkung(en) haben wie genannte Substanzen.
Das habe in der Vergangenheit z.B. bei HPC zugetroffen, einem synthetischen Gestagen, das auch eine anabole Wirkung hat und damit wie ein Steroid funktioniert, um Muskeln aufzubauen.
Relevant ist das für alle Reiter/ Pferde, die auf einem Turnier starten, auf dem FEI-anerkannte Klassen angeboten werden, auch wenn diese Reiter/ Pferde nicht in den FEI-Klassen selber starten.
"Die Regeln gelten für das gesamte Turnier, d.h. auch für alle anderen Prüfungen, da ansonsten der CRI als ein gesondertes Turnier durchgeführt werden müsste", erläutert NRHA Germany-Präsident Kay Wienrich.
Zu diesen Turnieren gehören 2013 u.a.
Deutschland
- NRHA Osterturnier
- NRHA Breeders Derby
- AMERICANA (FEI Europameisterschaft der Senioren)
- ggfs. DQHA Q13 (FEI EM Junioren und Junge Reiter), parallel zum Testevent Caen für die Weltreiterspiele 2014
Schweiz/ Frankreich
- SwissSlide 2013
Finnland
- Ypäjä
Niederlande
- Schijndel
Spanien
- Riudoms, Tarragona
Großbritannien
- Bodiam International Show
Frankreich
- Le Pin
- Caen (Test Event für WEG 2014)
- Lyon
Zudem hat das DOKR der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) für die Qualifikationsturniere zur FN DM Reining 2013 beschlossen, dass FEI-Regeln auch für Qualifikationsturniere zur DM Reining gelten (w!.com vom 14.01.13).