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Österreicher Kronsteiner gewinnt CRI-Weltpremiere in Bremen
Volker Schmitt dominierte DM-Qualifikation
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Mit einem risikofreudigen und temporeichen Ritt gewann Volker Schmitt mit dem Quarter Horse Hengst TT Joker Jac in Bremen die Qualifikation für die Deutsche Reining-Meisterschaft (143,5 Punkte). Damit aber noch nicht genug. Mit dem QH-Hengst Storm Warning Whiz schlug er sich fast selbst (143) und kam auf Platz zwei. Damit sicherte sich Schmitt souverän und dominant gleich in einer Prüfung einen Startplatz für die Deutsche Meisterschaft, die vom 26. bis 31. Oktober in Bad Salzuflen ausgetragen werden wird.

Fast hätte Schmitt, der bei der ersten Reining-WM 2002 dabei war und Siebter wurde, auch bei einer weiteren internationalen Premiere als Deutscher eine historische Marke setzen können. Nicht nur erstmals in Bremen im Rahmen des Kampmann Pferdefestivals, sondern weltweit zum ersten Mal fand ein CRI statt. Eine internatio-nale Reining Prüfung ohne Mannschaftswertung. Historische Spuren hinterließ stattdessen der in Deutschland lebende Österreicher Rudi Kronsteiner (Schweitenkirchen). Im Sattel von Hollywood Reckless verhinderte er mit nur einem halben Punkt Vorsprung den doppelten Sieg von Volker Schmitt. Und der Doppelerfolg war eigentlich zum Greifen nahe. Zwei Richter werteten die Prüfung. Richter Mitchels gab Schmitt für den Ritt mit TT Joker Jac 73 Punkte. Richter Carter gab ihm nur 70,5. Beide Richter lagen also 2,5 Punkte auseinander. In der Reining eine Welt. „TT Joker Jac war auf einem Galoppzirkel einen kurzen Moment in Außenstellung. Und das hat dieser Richter halt streng bewertet“, erklärte Volker Schmitt die große Abweichung beider Richter. Der 35jährige Profi-Reiner war aber dennoch sehr zufrieden. Schließlich ist der Hengst nach anderthalb Jahren erst wieder seit drei Wochen bei ihm im Training. Und Bremen war die erste Prüfung. Schmitt war übrigens von den Österreichern eingekreist. Seinen dritten Platz im CRI musste er sich mit der Österreicherin Tina Künstner teilen.

Insgesamt traten 30 Starter bei diesem ersten CRI an. Die internationale Beteiligung am CRI bestand vor allem aus zwei Österreichern und zwei Schweden. „Wir haben versucht, noch mehr ausländische Reiter zu einem Start zu bewegen. Leider aber können die sich mit einer Platzierung in diesem CRI nicht für das World Reining Masters Finale qualifizieren. Und damit haben zum Beispiel die Holländer oder andere Nationen lediglich das Preisgeld als Anreiz, in dieser Prüfung zu starten“, erklärte der für die Westernprüfungen verantwortliche Turnierleiter Ulrich Fey (Bremen) die noch ausbaufähige Beteiligung Reiter anderer Nationen. Um die CRI zu promoten, hat der Weltreiterverband FEI im vergangenen Jahr die mit sechsstelligem Preisgeld dotierte World Reining Masters Serie ins Leben gerufen, die den Weltcups in Springen, Dressur und Fahren vergleichbar ist. Jährlich gibt es ein Finale, das im Dezember erstmals in den USA und dann im Wechsel mit Europa ausgetragen wird. Nur über diese CRI qualifizieren sich Teilnehmer für das Masters Finale. Am Finale können auch nur Reiter aus Ländern teilnehmen, die ein CRI ausrichten. Eine Vorgabe, mit der die FEI erreichen möchte, dass möglichst viele CRI entstehen und internationale Verbreitung finden, dass aber die Internationalität der einzelnen CRI scheinbar einschränkt. Speziell für Deutschland sieht die Situation mit dem Finale so aus: Da Deutschland unter den ersten fünf Mannschaften bei der WM in Jerez 2002 war, darf es nicht nur einen, sondern zwei Reiter im Dezember nach Oklahoma entsenden.

Zurück zur DM-Qualifikation: Tickets für die DM lösten in Bremen neben Volker Schmitt auch der EM-Reiter Henning Daude (Adelheidsdorf, 142), der erste Deutsche Meister Grischa Ludwig (Bitz/141), Mannschafts-Europameister Oliver Stein (Coesfeld/140), Philipp-Martin Haug (Buchholz/Beelitz/139,5) und die auf Platz acht in der Quali rangierenden Steffen Breug (Reichweiler), Robin Schöller (Coesfeld), alle 138 Punkte. Eigentlich qualifizieren sich die ersten sechs Reiter für die DM. Zum einen kann man in einer Quali aber nur einen Startplatz für die DM erreiten. Zum anderen rücken die folgenden Reiter nach, wenn ein Reiter bereits voll qualifiziert ist – also bereits maximal zwei Startplätze hat. Vor diesem Hintergrund lösten auch Haug, Breug und Schöller Tickets zur DM. Mit Bremen sind zwei von fünf DM-Qualifikationen gelaufen. Weitere Tickets für die nationalen Reining-Titelkämpfe gibt es vom 12. bis 14. März in Dortmund beim Internationalen Reitturnier in der Westfalenhallen, wo auch ein CRI ausrichtet wird, vom 20. bis 22. August in Neuhofen und schließlich noch vom 2. bis 5. September in Kreuth-Rieden, wo ebenfalls ein CRI auf die Reiner wartet. Und vielleicht lockt das Preisgeld bei den CRI dann auch noch mehr ausländische Teilnehmer. Und es gibt noch einen Grund, bei einem CRI zu starten: Erfolge in internationalen Prüfungen steigern den Wert eines Pferdes.

 

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