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Zurück zur Normalität?
NRCHA und AMERICANA Events GmbH planen Veranstaltungen im April
2024
Während die einen Veranstalter aus dem Westernreitsport auf
Distanz zur Bonda Ranch gehen, scheinen andere jedoch die Nähe
zu suchen:
Vom 12. - 14. April 2024 soll das NRCHA Pre-Derby & Spectacular
Open mit einem Preisgeld von 6.100 USD Reined Cow Horse-Reiter
nach Worbis locken (siehe
hier),
14 Tage später findet dort die Pferdeshow "Magic Of Horses" statt,
Tickets
dafür gibt es durch die Fa. AMERICANA EVENT GmbH ab 39 EUR. Bereits
im Mai 2023 wurde unter dem AMERICANA-Label die Galashow "The
Spirit of Horses" veranstaltet (siehe
hier).
Preisgelderhöhung auf 21.100 USD added wird von der NRCHA
nicht anerkannt
Eine Woche nach dem offiziellen Nennschluß, am 2. April
2024, wurde das Preisgeld für das NRCHA Pre-Derby & Spectacular
Open mehr als verdreifacht: Anstatt 6.100 USD added werden jetzt
21.100 USD added ausgeschüttet (siehe
hier). Damit läge das zu gewinnende Preisgeld z.T. über
den Preisgeldern z.B. der Cow Horse-Klassen auf der AMERICANA.
Während Insider
dahinter ein unter den Erwartungen liegendes Nennergebnis vermuten,
wird die Erhöhung für die NRCHA nicht anerkannt:
Laut NRCHA-Regelbuch 12.1.16 A (siehe
hier) ist die Erhöhung des Preisgeldes für die NRCHA-Anerkennung
unwirksam, da solche Änderungen nur bis zu 30 Tage vor dem
offiziellen Nennschluß möglich sind. Das wäre
der 28. Februar gewesen.
Damit sind über 2/3 der Gewinngelder nicht relevant für
die offiziellen Ranglisten wie die NRCHA
International Regional Standings und werden auch nicht bei
den AQHA/ NRCHA Lifetime Earnings von Pferd und Reiter aufgenommen.
Mehr
dazu hier.
Neonazis und Umstürzler auf der Bonda Ranch?
Mit den Konsequenzen, die z.B. die EWU nach den Veröffentlichungen
im Sommer 2023 gezogen hatte (mehr
dazu hier), schafft der Verband offensichtlich eine Distanz
zu den politischen Umtrieben in Worbis, deren Ausmaß u.a. durch
die teilnehmenden Personen deutlich wird.
Der MDR sowie das "rechercheportal jena" veröffentlichten ein
Bild vom Reichsbürgertreffen im Juni 2023 in Worbis (siehe
hier), das eine der Podiumsdiskussionen auf der Bonda Ranch
zeigt. Auf dem Podium sind laut MDR-Bericht u.a. zu sehen:
- Frank Haußner, Aktivist für die rechte Vernetzungsplattform
"Freies Thüringen" sowie für die Gruppierung "Patrioten Ostthüringen".
Er soll in Verbindung stehen zu Heinrich XIII. Prinz Reuß. Dieser
sitzt seit Dezember 2022 in Untersuchungshaft und muss sich wegen
Gründung einer und Mitgliedschaft als Rädelsführer in einer terroristischen
Vereinigung, der Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens
sowie Verstöße gegen das Waffengesetz vor Gericht verantworten
(siehe
hier).
- Martin Kohlmann, Gründungsvorsitzender der Freien Sachsen, einer
Neonazi- und Reichsbürgerpartei (siehe
hier).
Desweiteren zeigt dieses Bild laut MDR-Bericht (siehe
hier) Hans-Joachim M., der an Beratungen im Rahmen der Entführung
des Gesundheitsministers Karl Lauterbach teilgenommen haben soll
sowie Matthes H., einer der Beschuldigten in dem Ermittlungsverfahren
zu dem geplanten Staatsstreich (siehe
hier).
Die Bonda Ranch wird im MDR-Bericht
durch den Präsident des Thüringer Verfassungsschutzes, Stephan
Kramer, als "uns seit längerem szenebekannt" beurteilt, Inhaberin
Yvonne Bonda soll sich "in dem extrem rechten Telegram-Chatkanal
"Das Eichsfeld wacht auf" regelmäßig zu Wort melden",
heisst es weiter.
Mehr
dazu hier.
"stern Investigativ“-Team bei Recherche/ Bild:: RTL
Undercover bei den Reichsbürgern: Neue „stern Investigativ“-Recherche
bei RTL
Etwa 23.000 Reichsbürger leben schätzungsweise in Deutschland.
Manche sind Einzelgänger, andere organisieren sich in Gruppen.
Reichsbürger lehnen unseren Staat ab und wollen das Deutsche Reich
oder die Monarchie zurück. Um ihre Interessen durchzusetzen, greifen
sie teilweise auch zu brutalen Mitteln. Wie sehr haben sich diese
Menschen radikalisiert? Was passiert, wenn schwerbewaffnete Reichsbürger
die Staatsmacht herausfordern? Und wie eng sind die Verflechtungen
zwischen Reichsbürgern und der Politik?
In monatelanger Recherche hat das „stern Investigativ“-Team die
Szene auch radikaler Reichsbürger in ganz Deutschland durchleuchtet.
Undercover waren Reporter bei geheimen Reichsbürger-Treffen. Die
Recherchen zeigen: Manche Reichsbürger haben Geld – und Waffen.
Und: Die Grenzen zwischen Reichsbürgern, Rechtsextremen und AfD-Mitgliedern
scheinen oft fließend. RTL zeigte „stern Investigativ: Inside
Reichsbürger – Wie nah sind sie der AfD” heute um 22:35 Uhr. ntv
strahlt die Folge zudem am 8. April um 22:05 Uhr aus. Der Stern
berichtet umfassend in seiner aktuellen Printausgabe sowie bei
Stern+ und stern.de.
Im Stream ist die Folge hier zu sehen.
Wie finanziert sich die Reichsbürger-Szene?
Für die "Mobile Beratung in Thüringen" (siehe
hier) dokumentiert das Reichbürgertreffen auf der Bonda Ranch
zudem die "Bedeutung lokaler Unternehmer*innen für die Szene"
(siehe
hier).
Auf Anfrage des MDR teilte Kramer mit, daß "bei der Ausrichtung
und Durchführung sicherlich auch wirtschaftliche Interessen von
Bedeutung" gewesen seien (siehe
hier).
"Hier ist eine klare Haltung gefragt, wenn sich Worbis künftig
nicht zum dauerhaften Wallfahrtsort von Neonazis und Anhängern
des Deutschen Reichs entwickeln soll", fordert die Thüringer Landtagsabgeordnete
Katharina König-Preuss.
Offensichtlich eine Haltung, die nicht alle im Westernreitsport
teilen wollen.
MDR
TV-Beitrag zum Reichsbürgertreffen auf der Bonda Ranch,
im Hintergrund der Saloon
Juni 2023: Reichsbürgertreffen auf der Bonda Ranch in Worbis
Wie u.a. der Spiegel,
Süddeutsche
Zeitung und das Göttinger
Tageblatt informieren, soll es dabei auch schon Festnahmen
gegen Teilnehmer des Treffens gegeben haben, gegen die bereits
im Vorfeld Haftbefehle vorlagen.
Dass das Reichsbürgertreffen auf der Bonda Ranch stattfindet,
sei kein Zufall: Die "Betreiberin der Pferde-Ranch sei in
rechten Telegram-Gruppen wie „Eichsfeld wacht auf“ aus dem Umfeld
der Corona-Leugnerszene bekannt und unter anderem auch Mitglied
in der Telegramgruppe, über die das Reichsbürger-Treffen organisiert
wird", heisst es dazu bei der Ostthüringer
Zeitung.
Die Veranstaltung der Reichsbürger an diesem Wochenende auf
der Bonda Ranch sei für die Teilnehmer dabei nicht kostenlos,
sie müssten bis zu 170 Euro zahlen, schreibt die Süddeutschen
Zeitung. Unklar sei, wofür die Einnahmen verwendet werden
sollen.
Bereits vor drei Monaten habe auf der Bonda Ranch ein Vortrag
mit Hans-Joachim Müller stattgefunden, der u.a. als "antisemitischer
Verschwörungsideologe und QAnon-Youtuber" eingestuft wird
(siehe
hier).
Yvonne Bonda selber bezeichnet sich als Unternehmerin des "führenden
Balkonbauunternehmen Deutschlands" und bietet darüber
hinaus auch Ferienwohnungen
(„Luxury
Moments“, „Modern Spirit“) auf der Insel Sylt an, auf Wunsch
mit einem "exklusiven VIP Service" (siehe
hier).
Die Reichsbürgerbewegung
wird vom deutschen Verfassungsschutz beobachtet und als potenziell
verfassungsfeindlich eingestuft. Sie leugnet die Existenz der
Bundesrepublik Deutschland als souveränen Staat und erkennt nur
das Deutsche Reich in den Grenzen von 1937 an.
Die Reichsbürger behaupten oft, dass das Deutsche Reich fortbestehe
und die Bundesrepublik Deutschland eine illegitime Besatzungsmacht
sei. Sie argumentieren, dass alle Gesetze, Institutionen und Behörden
der Bundesrepublik keine Legitimität haben. Einige Reichsbürger
erkennen keine Ausweispapiere, Führerscheine oder Steuerforderungen
an und bilden eigene "Reichsbürgergemeinden" mit selbsternannten
"Reichsbürgern" als angeblichen Rechtsnachfolgern des Deutschen
Reiches.
Reichsideologen befinden sich vorwiegend im Umfeld von Verschwörungstheorien
und teilweise der rechtsesoterischen und rechtsextremistischen
Szene (mehr
dazu hier).
Mehr dazu
Infos
zu den Reichsbürgern in Thüringen
Festnahmen
bei Geheim-Kongress der Reichsbürger
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