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Nordrhein-Westfalen:
AQHA No Glitter Show, Lindlar
Größte Klassen in der zweitgrößten DQHA-Regionalgruppe
waren die Youth Ranch Riding (3 Starter) und Youth Western Horsemanship
(2), in Showmanship und Pleasure startet jeweils nur eine Pferd-/Reiterkombination,
der Youth Trail fällt mangels Nachfrage aus.
AQHA Hausgrund Show
Erstmals seit Jahren findet in NRW ein AQHA-Turnier ohne Jugendreiter
statt.
Nord:
AQHA 2fach Show Spring Break Up, Wenden
Klassische Disziplinen wie Youth W. Pleasure oder Youth Hunter
Under Saddle fallen mangels Starter ganz aus, in den Klassen Youth
Trail, Youth W. Horsemanship und Youth Ranch Riding startet jeweils
nur eine Pferd-/Reiterkombination (Ergebnisse
hier)
AQHA 4fach Show Ride Of America
Auf der einzigen Vierfach-Show ausserhalb von Bayern werden die
Jugendlichen zwar kostenlos verpflegt, aber viel brauchen sie
nicht: Mit einem Starter in der Youth W. Pleasure und keinem Start
im Youth Trail sind nur wenig junge Reiter in Wenden zu sehen
(siehe
hier).
Baden-Württemberg:
AQHA Birkenhof Classic, Schwaikheim
Das einzige AQHA-Turnier in der dreittgrößten DQHA-Regionalgruppe
in diesem Jahr hat nicht einen einzigen Start in einer Youth-Klasse.
Bayern:
AQHA/ VWB Bavarian Spring Classic 2022, Kreuth
Auch die größten Turniere in Deutschland, die Golden Series in
Kreuth, verzeichnen deutlich kleinere, internationale Starterfelder
in den Jugendklassen. Größte Klasse war die AQHA Youth Horsemanship
mit immerhin acht Reitern, in der Showmanship traten nur noch
drei Starter an.
Für die Bay. Meisterschaft sind derzeit im AQHA Youth Trail sowie
in der Horsemanship jeweils zwei Nennungen, in der W. Pleasure
hingegen kein Starter (siehe
hier)
Quarter Horse-Europameisterschaft 2022, Kreuth
Das einzige Turnier mit gut gefüllten Jugendklassen - aber
weniger als die Hälfte der Reiter kommen aus Deutschland.
Damit rauscht der AQHA-Jugendsport in Deutschland nahezu ungebremst
in einen neuen Lowpoint, in den vergangenen zehn Jahren gingen
70% aller AQHA-Jugendstarts verloren.
Ist der demografische Wandel in Deutschland schuld an dieser
Entwicklung?
Natürlich bleibt der Westernreitsport vom demografischen Wandel
nicht verschont. Jede zweite Person in Deutschland ist heute älter
als 45 und jede fünfte Person älter als 66 Jahre. Aber Tatsache
ist auch: Seit 2012 steigen die Geburtenzahlen wieder, nachdem
sie zehn Jahre lang auf einem Niveau von rd. 680.000 Geburten
pro Jahr verharrte.
(
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista)
Ergo: Grundsätzlich nimmt die Anzahl der am Reitsport interessierten
Jugendlichen nicht ab, der Reitsport muss sich aber heute viel
mehr um die Gunst dieser Jugendlichen bemühen als früher. Das
bestätigt auch eine Studie von horsefuturepanel (siehe
hier).
Das hat die FN vor Jahren bereits erkannt und in einem "Strategiepapier
Allgemeine Jugendarbeit" strukturierte Ziele fomuliert. Lobbyarbeit,
Vernetzung, Bereitstellung von (finanziellen und personellen)
Ressourcen sowie die Entwicklung und Umsetzung von Angeboten stehen
auf der Agenda des Projektes. Schon jetzt sagen zwölf der 16 FN-Landesverbände,
dass es Veränderungen in positiver Richtung gegeben hat, bei der
großen Mehrheit wird die Jugendarbeit auch weiterhin an Bedeutung
gewinnen (siehe
hier).
Denn trotz beeinträchtigender Rahmenbedingungen durch konkurrierende
Freizeitangebote oder steigende schulische Zeitanforderungen haben
Jugendliche ein höheres Zeitkontingent als Erwachsene. So beträgt
der Anteil der Reiter im klassischen Reitsport unter 21 Jahren
ca. 75%, trotz demographischer Entwicklung und allen anderen,
immer wieder genannten Widrigkeiten.
Nachhaltige Jugendarbeit funktioniert nur verbandsübergreifend
Ohne Nachwuchs keine Zukunft - diese Maxime fixiert die Wichtigkeit
von Jugendförderung im Reitsport. Zwar hat die EWU vor einigen
Jahren mit den Bundesjugend-Camps oder den Mannschafts-Meisterschaften
auf Bundesebene konkrete Angebote zur Förderung der Jugend etabliert,
die zur Stabilisierung der Jugendstarts auf den Turnieren beitrugen,
aber auch hier zeigen sich deutliche Tendenzen, die die Zusammenlegung
von Jugendklassen (LK1-3) etc. notwendig machen.
Die NRHA Germany bietet Mitte Juni ein Jugendcamp in Kreuth an,
der PHCG sucht an diesem Wochenende auf der BayernPaint das Team
für die Youth World Games 2022, die Royal Bavarian Cutters
e.V. wollten im April im 1. RBC Youth Camp jugendliche Reiter
für den Cuttingsport interessieren.
So buhlen alle Verbände isoliert voneinander um dasselbe knappe
und kostbare Gut – den jugendlichen Nachwuchs.
Cleverer wäre es doch, verbandsübergreifend die Jugendarbeit gemeinsam
in den Regionen zu gestalten. Trainingswochenenden mit Trainern
vor Ort, Landeskader mit Jugendlichen aus allen Verbänden und
gemeinsame Jugendmeisterschaften würden den Nachwuchs an den Westernreitsport
insgesamt heranführen, die Verbände könnten ihre finanziellen
Mittel dazu poolen und Fördermittel und Unterstützungsleistungen
für entsprechende Aktivitäten beantragen und gemeinsam von guten
Ideen profitieren.
Und nicht zu vergessen – so würden die Verbände den ehrenamtlichen
Nachwuchs werben, denn auch die Zukunft des Ehrenamtes ist überall
ein drängendes Problem.
Mehr dazu
2015:
Existenzgefährdend: Der Jugendschwund im AQHA-Sport hält weiter
an/ 45% weniger Starts seit 2012
Nachwuchssorgen
im Westernreitsport: Österreichische Verbände bieten Gratistrainings
an, DQHA will Youth Days etablieren
2014:
Rekordtief: Wo sind die jugendlichen Reiter im AQHA-Sport geblieben?
Fragen? Die 20 wittelsbuerger.com-Experten helfen
gerne weiter,
z.B. Pat Faitz, Sylvia Katschker und Sylvia Jäckle für den
Bereich AQHA.
Zum
wittelsbuerger.com-Expertenforum gelangen Sie hier.
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