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Turniersaison 2022: In diesem Jahr finden weniger AQHA-Turniere als im Jahr 1999 statt
 
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Seit zwei Jahren bestimmt die Corona-Pandemie nicht nur das gesellschaftliche Leben, sie hat auch enorme Auswirkungen auf den Reitsport allgemein und den Westernsport im Speziellen. Der Ausblick auf die AQHA-Turniersaison 2022 zeigt, daß die vergangenen zwei Jahre die strukturellen Probleme nicht nur dramatisch verstärkt haben, sondern sich die Frage nach der Releanz des AQHA-Sport stellen wird.

Auf Basis der bislang veröffentlichten AQHA-Turniertermine und der noch zu erwartenden Turniere wie die Q22 Aachen werden in diesem Jahr nur noch 18 reguläre AQHA-Turniere in Deutschland angeboten (ohne VRH, siehe hier).

Das ist so wenig wie seit den 90iger-Jahren nicht mehr, im Jahr 1999 gab mit 25 AQHA-Turnieren bereits sieben Turniere mehr
als heute.



Und auch ein anderer Vergleich verdeutlicht:
Alleine in Nordrhein Westfalen finden 2022 mehr EWU AQ- und C-Turniere statt (24) als AQHA-Turniere im gesamten Bundesgebiet (18).

 




Wo in 2022 noch AQHA-Turniere in Deutschland stattfinden sollen


In dieser Saison finden AQHA-Turniere überhaupt in nur sechs Bundesländern statt, die meisten davon werden im bayrischen Kreuth angeboten.

In Baden-Württemberg wird es 2022 hingegen nur noch eine reguläre AQHA-Show geben, nachdem das LQH AQHA Classic in Bitz "aus wirtschaftlichen Gründen" nicht mehr stattfinden wird. Auch die Chrom Ranch in Memmingen wird ab diesem Jahr keine AQHA-Turniere mehr ausrichten, dafür drei APHA-Turniere sowie ein EWU-Turnier.


Groß und selten - das wird die AQHA-Turniersaison 2022

Von den 18 zu erwartenden Turnieren sind die Hälfte bereits große Vierfach-Shows (VWB, QH-EM, Q22, Ride Of America), damit entfallen 72% aller AQHA-Shows auf die großen Turniere.
Nur noch drei Turniere mit einem Richter sind geplant, zwei davon in NRW. Wie ein sinnvoller Einstieg in den AQHA-Sport stattfinden soll, steht damit endgültig in den Sternen.

Besonders die AQHA-Regel SHW127.1, die seit diesem Jahr gültig ist, macht die Ausrichtung von AQHA-Turnieren schwieriger:
"Keine der folgenden Personen darf Pferde vorstellen, noch darf ein Pferd einer der folgenden Personen gehören, die in einer von AQHA genehmigten Open Show oder Amateurshow vorgestellt werden:
(a) jede Show Official für eine solche AQHA-genehmigte Open- oder Amateur-Show, bei der er / sie ein Show Official ist;
(b) jedes Mitglied der unmittelbaren Familie [wie definiert in SHW220.1] eines Show Officials, wenn ein solches direktes Familienmitglied auch im gleichen Haushalt lebt; oder
(c) der Eigentümer oder Mieter der Anlage (grounds), auf der die von der AQHA genehmigte Open- oder Amateurshow stattfindet und deren Eigentümer Einfluss auf das Ergebnis einer solchen Show könnte".

Mit dieser Regel sind AQHA-Turniere derzeit auf Familienbetrieben nicht mehr möglich, die z.B. offiziell von einem Reitverein durchgeführt werden, um bislang den auf der Anlage lebenden Eigentümern oder Mietern eine Teilnahme auf dem Turnier zu ermöglichen. Diese Regeländerung, die die bisherige Regelung wesentlich deutlicher formuliert, wird auf der Convention 2022 diskutiert und - hoffentlich - modofiziert (siehe hier).

Und der Nachwuchs fehlt: Seit 2012 hat sich die Zahl der Starts von Jugendlichen auf den AQHA-Turnieren mehr als halbiert und findet einen neuen Tiefpunkt. Ein echtes Problem, denn die Kinder und Jugendlichen von heute sind die Zukunft des Westernreitens von morgen - aber wo sind die Jugendlichen zu finden?


EWU veranstaltet in dieser Saison 49 große und 59 regionale Turniere

Relativ unbeeindruckt kommt hingegen der EWU-Sport durch die Pandemie: In diesem Jahr veranstaltet der Verband in 14 Bundesländern insgesamt 108 Turniere, davon 49 AQ-Turniere und Landesmeisterschaften sowie 59 eher regionale C-Turniere. Damit bleibt die EWU auf dem Niveau vor der Pandemie, 2019 wurden bundesweit 117 Turniere durchgeführt.




Alle AQHA-Turniere in Europa 2022 finden Sie hier.
Alle EWU-Turniere in Deutschland 2022 finden Sie hier.




Das war die Turniersaison 2021 in Zahlen: Der AQHA-Sport erholt sich nicht mehr

Insgesamt 46 AQHA Shows mit 18.203 Starts wurden in der Turniersaison 2021 durchgeführt - und damit so wenig wie seit 14 Jahren nicht mehr, die pandemiegeprägte Saison 2020 ausgenommen.




Vor allem der Amateursport hat sich nicht mehr aus dem Coronajahr erholt - mit 8.117 Starts sind es 42% weniger als im Jahr 2019.
Im Open-Bereich beträgt der Rückgang 36% (8.072 Starts), im Jugendbereich sind es bei 1.980 Starts ein Minus von 27%.




So wenig Jugendstarts wie 1999 - was bedeutet das für die Zukunft?

Seit Vorliegen der ausgewerteten Daten hat es noch nie so wenig AQHA-Starts von Jugendlichen gegeben.
Wenn der Nachwuchs fehlt, wird es dunkel für die Zukunft.



Über die Hälfte aller Starts finden in Kreuth statt

Von dem Starterrückgang sind nahezu alle Turniere betroffen, solange sie nicht in Kreuth stattfinden. Die Q21 verzeichnet knapp 1.000 Starts weniger als 2019, der Ride Of America hat weniger Starts pro AQHA-Show als die Westfuturity, zulegen konnten hingegen z.B. die Bavarian Summer Show (+49%).
Der Anteil der Starts in Kreuth zu allen Starts im Bundesgebiet beträgt mittlerweilen über 52%.

Das sind die gesamte Auswertung und Details zu allen Turnieren 2021.


DQHA Südfuturity 2021 ist größte Regionalgruppenfuturity in der Geschichte der DQHA

Mit 174 DQHA Futuritystarts war die DQHA Südfuturity die bislang größte Regiofuturity, zusätzlich kamen 391 AQHA-Starts (je AQHA-Show) hinzu.
Insgesamt war das Interesse an den Regiofuturitys jedoch rückläufig.



Damit entwickelte sich die Regiofuturity in Thierhaupten mit dem Gesamtrend der AQHA-Turniere, die sich deutlich nach Süden konzentrieren.
Alle anderen Regiofuturitys verloren hingegen Starts, vor allem die Mitte- und die Nordfuturity.


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Fragen? Die 20 wittelsbuerger.com-Experten helfen gerne weiter,
z.B. Pat Faitz, Sylvia Katschker und Sylvia Jäckle für den Bereich AQHA.
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