15. Dezember: DQHA bestätigt Top Sire-Wertung der Fohlenschauen 2015
Die DQHA hat heute die wittelsbuerger-Auswertung der Top-Fohlenschau-Vererber 2015 bestätigt (wittelsbuerger.com vom 28. September 2015, siehe unten).
Die Top 5 der Leading Sires 2015, allen voran Aint It The Blues,
bestehen ausnahmslos aus W. Pleasure-Vererbern: Aint it The Blues mit einer durchschnittlichen Gesamtprozentzahl von 87,06%, vor Blaze Em On mit durchschnittlich 85,41% und My Rods Chipped mit 85,35%.
wittelsbuerger.com-Leading Sires 2015 Die
Leading Sires 2015 im Vergleich
Bemerkenswert dabei ist, wie dicht die Nachkommen der Top 5 Leading
Sires bewertet werden: Vor allem die Typbeurteilungen liegen extrem
dicht beieinander (0,68). Beim Kriterium "Bewegung"
allerdings ziehen die Bewertungen deutlich auseinander.
19. Oktober: Mehr Gebäude, weniger Typ - das sind die neuen Bewertungsfaktoren der Linearen Beschreibung
Zwar sind die Bewertungskriterien der in diesem Jahr eingeführten Linearen Beschreibung von der DQHA nicht veröffentlicht, aber ein Lineares Gleichungssystem mit fünf Unbekannten ist durchaus lösbar.
wittelsbuerger.com hat daher alle Ergebnisse in einer Matrix erfasst und die für die fünf Kriterien (Typ, Rahmen/ Gebäude, Fundament, Stellung, Bewegung) angewandten Gewichtungen berechnet:
Typ 6%
Rahmen/ Gebäude 37%
Fundament 23%
Stellung 14%
Bewegung 21%
Damit ergeben sich deutliche Veränderungen zu den Gewichtungen des bis 2014 eingesetzten Boniturverfahrens, das alle Kriterien gleich stark gewichtet hatte: Seit diesem Jahr wird das Fundament deutlich stärker gewichtet, Stellung und Typ deutlich geringer.
60% aller Fohlen werden 1a-Prämienfohlen
Sprunghaft angestiegen ist der Anteil der 1a-Prämienfohlen in diesem Jahr: 122 der 205 bewerteten Fohlen bekamen die höchstmögliche Einstufung, das sind mit 60% doppelt soviele als noch 2014 (Vorjahr: 33%).
Besonders hoch war der Anteil der 1a-Prämienfohlen auf den Zuchtschauen in Wenden und Lengbach.
Dennoch kamen so wenig Fohlen wie noch nie in der Geschichte auf die DQHA-Fohlenschauen: 205 bewertete Fohlen entsprechen nur noch 14% des gesamten Jahrgangs. Bei einem vergleichbar großen Jahrgang im Jahr 2007 wurden noch 328 Fohlen bewertet.
19. September: Wolfsberg Western Horses, 24232 Schönkirchen OT
Flüggendorf (Schleswig-Holstein) - Richter: Markus Rensing, Dr.
Cornelia Dreyer-Rendelsmann Starterliste
- Ergebnisse
20. September: Western Riding Haus Klostern, 45711 Datteln (Nordrhein-Westfalen)
- Richter: Kirsten Bär, Elisabeth Kless Starterliste
- Ergebnisse
26. September: Crosshill Ranch, 84435 Lengdorf (Bayern) - Richter:
Michael Middel, Dr. Cornelia Dreyer-Rendelsmann Starterliste
- Ergebnisse
27. September: Oak Ranch, 27404 Zeven (Niedersachsen) - Richter:
Kirsten Bär, Robert Overbeek Starterliste
- Ergebnisse
27. September: Trainingsstall Kayser, 97618 Wollbach (Bayern)
- Richter: Michael Middel, Dr. Cornelia Dreyer-Rendelsmann Starterliste
- Ergebnisse
- Bilder
11. Oktober:
Jay Jay wird Bundeschampion der Fohlen
Jay Jay, von Aint It The Blues aus der JDS So Good Im Baad, gezüchtet
und im Besitz von Gesa Meier-Bidmon und Thomas Bidmon, wird Bundeschampion
der Fohlen. Der Hengst wurde auf der Zuchtschau in Bitz bereits
mit 96,53% beurteilt, darunter u.a. 100% für Rahmen/ Gebäude
und 98,61% für Bewegung. Damit führt er bereits das
Ranking 2015 deutlich an. Das
wittelsbuerger.com-Ranking 2015
29. September: 58 Stuten in dieser Saison in der Bewertung
In diesem Jahr beurteilte die DQHA auf den 15 Zuchtschauen insgesamt
58 Stuten und damit erneut weniger als in den vergangenen zwei
Jahren. Dabei gestaltete sich das Feld überraschend dicht, die
Gesamtnoten lagen wie im Vorjahr statistisch gesehen sehr dicht
beieinander, lediglich die Typnoten wiesen eine große Streuung
auf.
Interessant auch die Ähnlichkeit im Vergleich zu den Fohlenschauen
- Typ- und Gesamtnotenschnitt sind nahezu identisch.
Damit wurden in diesem Jahr insgesamt 263 Quarter Horse-Fohlen
und -Stuten auf den DQHA-Zuchtschauen beurteilt, mit -21% ist
damit der stärkste Rückgang seit 2006 zu verzeichnen.
Die DQHA hat heute das laufende Ranking zu den Quarter Horse-Zuchtschauen
2015 bestätigt. Das bestbeschriebenste Fohlen im Jahr 2015 ist
ein Hengstfohlen von AINT IT THE BLUES aus der JDS SO GOOD IM
BAAD, gezüchtet und im Besitz von Gesa Meier-Bidmon u. Thomas
Bidmon GbR, vorgestellt auf der DQHA Zuchtschau in Bitz.
Die Stute mit der besten linearen Beschreibung 2015 ist ADDICTED
TO DANCE von SMART EQUALIZER aus der CHIAROSCURO. Sie wurde von
Jadasa Maria Jablonowski gezüchtet und von der Eigentümerin Johanna
Bernadette Oswald auf der DQHA Zuchtschau in Thierhaupten vorgestellt.
28. September: Nur noch 205 Fohlen/ Pleasure-Hengste stellen
die Top 5/ Das war die Zuchtschausaison 2015
Die DQHA-Zuchtschausaison hat am vergangenen Wochenende geendet,
und mit 205 bewerteten Fohlen sind 18% weniger Fohlen zu sehen
gewesen als noch im Vorjahr, so wenig wie noch nie in der Geschichte
der DQHA-Fohlenschauen. Damit wird die DQHA voraussichtlich nur
noch 14% des Jahrganges zu sehen bekommen haben.
Der Bewertungsschnitt lag in diesem Jahr mit 81,19% über 1a-Prämienfohlengrenze
(80%), auf insgesamt elf der 15 Schauen lag zudem der Schnitt
der Bewertungen über dieser Grenze, besonders gut schnitten die
Beurteilungen im Bereich "Stellung" ab.
Der Anteil der 1a-Prämienfohlen, der bestmöglichen Kategorie,
steigt seit 2009 kontinuierlich, während die Zahl der vorgestellten
Fohlen seit 2008 sinkt. Allerdings gibt es keine Anzeichen dafür,
daß eine züchterische Vorselektion ein maßgeblicher
Einfluß auf den Rückgang von 40% sein könnte.
Die Top 5 der Leading Sires 2015, allen voran Aint It The Blues,
bestehen ausnahmslos aus W. Pleasure-Vererbern.
Bemerkenswert dabei ist, wie dicht die Nachkommen der Top 5 Leading
Sires bewertet werden: Vor allem die Typbeurteilungen liegen extrem
dicht beieinander (0,68). Beim Kriterium "Bewegung"
allerdings ziehen die Bewertungen deutlich auseinander.
Überraschend ist, daß der Verband keinen Einblick auf
die Gewichtung sowohl der fünf Kriterien als auch ihrer einzelnen
Untermerkmale gibt.
Damit fehlt jegliche Transparenz in Hinsicht auf das Beurteilungssystem.
Auch die Festlegung der Prämienstufen ist nicht fixiert und
fehlt derzeit noch in der Zuchtbuchordnung.
Bei den Fragen nach einer Optimierung des Systems muss zudem analysiert
werden, ob tatsächlich die Möglichkeiten der Skalierung
nun besser ausgenutzt wird als mit dem alten Bonitursystem. Zwar
bietet die Lineare Beschreibung wesentlich mehr Kriterien, aber
alleine in dem Kriterium "Fundament" mit sehr vielen
Variationsmöglichkeiten liegen die Bewertungen der Zuchtrichter
am dichtesten beieinander.
Während also die Züchter
in diesem Jahr deutlich zufriedener mit ihrer Nachzucht nach Hause
fahren können, wird ein primären Ziel der Linearen Beschreibung
verfehlt: Eine annähernd sinnvolle Aussage über die "Anpaarungen
zur Verbesserung des Zuchtziels".
Mit einer Jahrgangsquote von zu erwartenden 14% werden viel zu
wenig Nachzuchten und damit Anpaarungen bewertet, als dass damit
über Anpaarungen generell oder sogar in Hinblick auf einzelne
Kriterien wie "Fundament" oder "Bewegung" seriöse Empfehlungen
gegeben werden können. Auch allein die rein quantitative Größe
der zusätzlich in die Betrachtung fliessenden bewerteten Stuten,
Hengste und Wallache (!) ändert an dieser Tatsache nichts.
In einer Masterarbeit zum Thema "Lineare Beschreibung beim Trakehner
Pferd - Überprüfung der Praxistauglichkeit und Wirtschaftlichkeit
im Vergleich zum herkömmlichen Bonitierungssystem“ kommt der Autor
zum Schluß, daß bei über 400 Pferden der "Stichprobenumfang für
eine sichere, genetische Aussage derzeit bei weitem zu gering"
sei und "es hier einer weiteren Überprüfung mit einer deutlich
größeren Probandengruppe" bedarf.
Somit stellt sich eine zentrale Frage: Warum bloß sinkt also die
Attraktivität der Zuchtschauen für die Quarter Horse-Züchter seit
Jahren, daß der Verband 86% eines Jahrgangs nicht zu sehen bekommt?
Eines ist sicher - an der Bewertung kann es nicht liegen.
23. September: DQHA sieht nur noch 217 Fohlen in dieser Saison
auf den Zuchtschauen
Am ersten Herbstwochenende endet die DQHA-Zuchtschausaion
in diesem Jahr mit den Schauen in Zeven, Nümbrecht, Lengdorf und
Wollbach, und es zeichnet sich ab, daß so wenig Fohlen wie noch
nie vorgestellt werden.
Mit insgesamt 217 vorgestellten und bewerteteten Fohlen sind 34
Fohlen weniger auf den Schauen als im Vorjahr, der Anteil am gesamten,
zu erwartenden Jahrgang 2015 beträgt voraussichtlich nur noch
14%.
Der Rückgang ist nur bedingt durch die drei fehlenden Zuchtschauen
oder der Geburtsrate des Jahres zu erklären, da bei vergleichbaren
Jahrgängen auf weniger Schauen mehr Fohlen zu sehen waren.
Paradox bleibt, daß die Quote der 1a-Prämienfohlen im Verlauf
sogar noch gestiegen ist und aktuell 58,3% beträgt und damit fast
doppelt so hoch ist wie noch im Vorjahr. Damit erhalten fast zwei
Drittel aller vorgestellten Fohlen die bestmögliche Einstufung.
Damit wird zwar, wie bisher, den Züchtern individuell eine - nun
detaillierte - Einschätzung ihrer Fohlen gegeben, von den Ansprüchen
an eine Zuchtwertschätzung in Hinblick auf das genetische Vererbungspotenzial
ist man aber trotz der Linearen Beschreibung nun weiter entfernt
als zuvor.
15. September 2015: Halbzeit in der Quarter Horse-Zuchtschausaison
- bislang über 53% Ia - Prämienfohlen!
Der Quarter Horse-Fohlenjahrgang 2015 wird wohl ein Spitzenjahrgang
werden: Nach acht der insgesamt 15 Zuchtschauen beträgt der Anteil
der mit 1a-prämierten Fohlen bereits 53%, soviel wie noch nie.
Damit setzt sich der seit Jahren andauernde Trend sprunghaft fort:
Wurden 2009 nur 17% der 330 vorgestellten Fohlen mit 1a prämiert,
waren es 2014 bereits 33%.
Doch obwohl die Chance, ein 1a-Prämienfohlen vorzustellen, in
diesem Jahr noch nie so groß war, beträgt der Rückgang der vorgestellten
Fohlen bislang 16%.
Damit würde die DQHA in diesem Jahr nur noch 14% der Nachzucht
diesen Jahrganges auf den Zuchtschauen zu sehen bekommen.
* Hinweis: 2015 hochgerechnet
Paradox: Die Bewertungen für die Fohlen werden immer besser, aber
die Anzahl der vorgestellten Fohlen sinkt. Damit öffnet sich die
Schere zwischen Bewertungen einerseits und der Zahl der Fohlen
andererseits stärker als zuvor.
Dabei führt das neue DQHA-Bewertungssystem der Linearen Beschreibung
im Vergleich zum bisherigen Bonitursystems zu spürbar besseren
Bewertungen. Zwar lassen sich die beiden Systeme nicht direkt
vergleichen, setzt man die Bewertungen aber jeweils ins Verhältnis
zum jeweiligen Maximum, zeigt sich, daß die Bewertungen in diesem
Jahr deutlich besser ausfallen als in den Vorjahren.
Eine Entwicklung, die sich in den Einzelbewertungen der Zuchtschauen
widerspiegelt: In sechs der bislang acht Zuchtschauen lag der
Notenschnitt bereits im 1a-Prämienbereich, vor allem in den Kategorien
"Stellung" (84,19%) und "Rahmen/Gebäude" (83,37%) konnte die Nachzucht
bislang punkten.
Während also die Züchter in diesem Jahr deutlich zufriedener mit
ihrer Nachzucht nach Hause fahren können, wird ein Ziel der Linearen
Beschreibung verfehlt: Eine annähernd sinnvolle Aussage über die
"Anpaarungen zur Verbesserung des Zuchtziels".
Mit einer Jahrgangsquote von zu erwartenden 14% werden viel zu
wenig Nachzuchten und damit Anpaarungen bewertet, als dass damit
über Anpaarungen generell oder sogar in Hinblick auf einzelne
Kriterien wie "Fundament" oder "Bewegung" seriöse Empfehlungen
gegeben werden können. Auch allein die rein quantitative Größe
der zusätzlich in die Betrachtung fliessenden bewerteten Stuten,
Hengste und Wallache (!) ändert an dieser Tatsache nichts.
In einer Masterarbeit zum Thema "Lineare Beschreibung beim Trakehner
Pferd - Überprüfung der Praxistauglichkeit und Wirtschaftlichkeit
im Vergleich zum herkömmlichen Bonitierungssystem“ kommt der Autor
zum Schluß, daß bei über 400 Pferden der "Stichprobenumfang für
eine sichere, genetische Aussage derzeit bei weitem zu gering"
sei und "es hier einer weiteren Überprüfung mit einer deutlich
größeren Probandengruppe" bedarf.
Somit stellt sich eine zentrale Frage: Warum bloß sinkt also die
Attraktivität der Zuchtschauen für die Quarter Horse-Züchter seit
Jahren, daß der Verband 86% eines Jahrgangs nicht zu sehen bekommt?
Eines ist sicher - an der Bewertung kann es nicht liegen.
Warum Lineare Beschreibung?
Der Aufbau des bisherigen Bonitursystems wurde vor allem deswegen
kritisiert, weil die bisherige Notenskala kaum ausgenutzt wurde.
In aller Regel wurden lediglich Wertnoten zwischen 6 und 8 vergeben.
Detailinformationen konnten nicht geliefert, und nur wenig konkrete
Informationen an den Züchter gegeben werden. Auch ein direkter
Vergleich der Pferde bei gleicher Boniturnote hinsichtlich Stärken
und/oder Schwächen war kaum möglich.
Die lineare Beschreibung soll nun Einzelmerkmale in einer Skala
erfassen, wobei es Abstufungen von -3 bis +3 gibt. Hierbei handelt
es sich um eine wertungsfreie Beschreibung von biologischen Ausprägungen,
die eine breite Ausnutzung des Wertebereichs ermöglicht und somit
deutliche Transparenz liefert. Dem Züchter wird eine bessere Vergleichbarkeit
geliefert. Stärken und Schwächen sind deutlicher nachvollziehbar.
Somit können Anpaarungen zur Verbesserung des Zuchtziels selektiver
bestimmt werden.
Im Detail sollen die zu beschreibenden 54 Merkmale eines jeden
Pferdes von den Zuchtrichtern objektiv erfasst werden. Hierfür
wird eine Software genutzt, die die eingegebenen Daten speichert
und verarbeitet. Die gesammelten Informationen können im Nachhinein
nicht mehr verändert werden.
Die zu beschreibenden Merkmale sind in Gruppen unterteilt: Kondition,
Typ, Rahmen/Gebäude, Stellung vorne, Stellung hinten und Bewegung.
Das Ergebnis der linearen Beschreibung wird von der Software in
Punkte umgerechnet und mit einem Faktor für die Wichtigkeit des
einzelnen Merkmals belegt. Hierdurch wird zum Schluss eine Rangierung
möglich.
Jeder Teilnehmer einer Zuchtschau erhält am Ende einen Ausdruck
der beschriebenen Merkmale. Hierdurch lässt sich leicht nachvollziehen,
in welchen Bereichen das Zuchtziel erlangt wurde.
DQHA-Zuchtschau-App und lineare Beschreibung – das erwartet
die Quarter Horse-Züchter in diesem Jahr
Die Zuchtschauen stehen vor der Tür und die Einführung der linearen
Beschreibung bringt grundlegende Neuerungen mit sich. Diese vielfach
international genutzte Selektionsmethode führte besonders die
Rinderzucht, aber auch andere Pferdezuchtverbände zu großen Zuchterfolgen.
Viele Interessierte nutzen bereits die Chance sich auf den angebotenen
Seminaren umfassend über die Vorteile der linearen Beschreibung
und die praktische Umsetzung auf den Zuchtschauen zu informieren.
Aus der Entwicklungsarbeit der DQHA entstand ein für die Zucht
von American Quarter Horses maßgeschneidertes System, dass den
Züchtern und auch dem Verband wertvolle Informationen bei größtmöglicher
Transparenz liefern soll. Das DQHA-System besteht aus 54 linear
beschriebenen Einzelmerkmalen sowie vier Maßen. Diese werden in
die Merkmalsgruppen Kondition, Typ, Rahmen/Gebäude, Fundament,
Stellung und Bewegung aufgeteilt.
Die Wichtung der Merkmale und die daraus resultierende Rangierung
der Pferde basiert auf einem zweistufigen Punktesystem, das unter
Berücksichtigung der bisherigen Boniturbewertung entwickelt wurde.
Die DQHA-Gewichtung
1. Punkte für die Ausprägungsformen in den Einzelmerkmalen
In jedem Einzelmerkmal werden die Pferde auf der Skala von -3
bis 3 zwischen den beiden möglichen Extremausprägungen eingeordnet.
Während die Extremausprägung in einer Richtung grundsätzlich unerwünscht
ist, kann sie in der anderen Richtung durchaus das Zuchtziel darstellen.
Für jedes einzelne Merkmal ist eine Ausprägung auf der Skala als
gewünschtes „Optimum“ (Zuchtziel) festgelegt. Dieses Optimum erhält
die höchste Punktzahl. Die Punkte sind linear verteilt.
Sonderfall Stellungsfehler
Die korrekte Stellung wird in diesen Merkmalen mit der mittleren
Ausprägung (0) angegeben. Die Abweichung von der korrekten Stellung
in die eine Richtung zieht häufig gravierendere Folgen nach sich
als eine Abweichung in die andere Richtung. Um die Berücksichtigung
dieses Sachverhalts aus dem Bonitursystem übernehmen zu können,
wurde hier auf die symmetrische Punkteverteilung verzichtet. Abweichungen
mit schwerwiegenderen zu erwartenden Folgen erhalten daher weniger
Punkte.
2. Faktoren für die Relevanz der Einzelmerkmale
Alle Einzelmerkmale werden mit einem Wichtungsfaktor multipliziert.
Diese Faktoren wurden vom Einfluss der jeweiligen Merkmale auf
die bisherige Boniturnote abgeleitet. Wichtige Merkmale für die
Reiteigenschaften und Gesundheit der Tiere erhalten demnach einen
hohen Faktor. Weniger wichtige Merkmale fließen mit einem geringeren
Faktor in die Gesamtbewertung ein. Da sich das Merkmal Futterzustand/BCS
nicht vererbt erhält es den Faktor 0 und wird bei der Rangierung
nicht berücksichtigt.
Wichtungsklassen
Zur Beurteilung von American Quarter Horses gibt es drei Wichtungsklassen,
die auf diesem Grundprinzip beruhen.
a) Erwachsene Stuten und Hengste
Für erwachsene Stuten und Hengste gelten dieselben Wichtungsfaktoren.
b) Wallache
Wallache unterscheiden sich von erwachsenen Hengsten lediglich
durch das Merkmal „Geschlechtstyp“. Um eine faire Beurteilung
für Wallache zu ermöglichen, wird dieses Merkmal durch den Faktor
0 nicht berücksichtigt.
c) Fohlen und Jährlinge
Bei der Wichtung der Merkmale wird neben der Relevanz für die
Reiteigenschaften und die Gesundheit auch das Wachstum berücksichtigt.
Wichtige Merkmale, die auch nach abgeschlossenem Wachstum unverändert
erhalten bleiben, fließen mit dem höchsten Faktor in die Beurteilung
ein. Wichtige Merkmale, deren Ausprägung sich durch das Wachstum
noch verändern kann, werden etwas geringer gewichtet. Weniger
relevante Merkmale erhalten den niedrigsten Faktor.
Die Zuchtschau-App
Alle angemeldeten Pferde werden vorab im Backoffice in die App
importiert und der entsprechenden Wichtungsklasse zugeordnet.
Die Beschreibung der Pferde durch die DQHA-Zuchtrichter erfolgt
digital über Tablets. Die anhand der DQHA- Wichtung erreichten
Punkte werden durch die App automatisch in Prozent angegeben.
Dies erfolgt erst nachdem die vollständige Beschreibung abgespeichert
wurde. Das Abrufen eines Zwischenergebnisses sowie nachträgliche
Änderungen sind nicht möglich. Die Gesamtbewertung gibt an wie
viele Punkte das bewertete Pferd von der maximal möglichen Punktzahl
erreicht hat (Prozent der Maximalpunktzahl) und ist nicht mit
der bisherigen Boniturnote vergleichbar! Anhand der Gesamtbewertung
werden die Pferde platziert und den entsprechenden Herdbüchern
zugeordnet.
Im Anschluss an die Beschreibung wird für jedes Pferd ein Beschreibungsbeleg
erstellt. Dieses Dokument enthält alle nötigen Angaben zur Identifikation
und Abstammung des Pferdes, sowie eine detaillierte Darstellung
aller beschriebenen Einzelmerkmale und der in den Merkmalsgruppen
sowie insgesamt erhaltenen Prozente.
Das neue System lieferte im Praxistest überzeugende Ergebnisse.
Erste Reaktionen zeigen, dass Züchter und auch Kritiker die Umsetzung
der linearen Beschreibung als fortschrittlich und zukunftsweisend
begrüßen. Neben einer breiten Ausnutzung der Skala ist durch die
transparente Beschreibung nun auch ein Vergleich der Pferde besser
möglich. Die Züchter erhalten anhand der Beschreibung wertvolle
Informationen über die Stärken und Schwächen ihrer Tiere. Diese
Aussagen kann der Züchter zur Orientierung und gezielteren Anpaarung
nutzen, um die Eigenschaften seiner Nachzucht zu erhalten oder
zu verbessern.
Der diesjährige Fohlenschau-Notenschnitt liegt mit 7,84 konstant
im 1b-Bereich, in Felsberg lag die durchschnittliche Bewertung
der Fohlen bei 7,98, in Datteln bei 7,93.
59% aller Fohlen hat Kirsten Bär beurteilt (147), ihre Durchschnitssnote
lag bei 7,83. Dr. Bärbel Klein bewertete 82 Fohlen (33%)
mit einer Durchschnittsnote von 7,86.
Robert
Overbeek - 7,888 - 47
Dr.
Bärbel Klein - 7,857 - 82
C.
Dreyer-Rendelsmann - 7,838 - 73
Elisabeth
Kless - 7,836 - 100
Kirsten
Bär - 7,834 - 147
Michael
Middel - 7,823 - 22
Markus
Rensing - 7,818 - 22
Romy
Althaus - 7,700 - 9
Die Typnoten liegen
durchschnittlich bei 7,98, vor Gebäude (7,96), Bewegungs-Qualität
(7,86), Gang-Korrektheit (7,72) und Gliedmaßen/ Hufe (7,68).
Zahlen und Fakten der Stutenschauen 2014:
Der Stutenschau-Notenschnitt ist in diesem Jahr mit einer 7,79
so niedrig wie noch nie. Wer seine Quarter Horse-Stute vorstellen
will, sollte das zudem entweder ganz früh oder erst im hohen Alter
machen: Anhand der Stutenschau-Noten seit 2004 ist auffällig,
daß die jüngsten Stuten im Durchschnitt auch die besten Noten
erhalten.
Bei den Stuten liegt Rapzodee In Blue an der Spitze der Quarter
Horse-Zuchtschauwertung in diesem Jahr: Die
Wertung 2014
Die All Time-Wertung der Stuten führt RL Foxy Lady mit einer Wertnote
von 8,50 an: Die
All Time-Wertung
DQHA-Interview mit Heinz Altmann (Züchter Gesamtsieger-Fohlen
2014)
DQHA: Was haben Sie zu der hohen Bewertung gesagt, die Ihr
Fohlen gleich auf der 1. Zuchtschau 2014 in Bitz erhalten hat?
Altmann: Wir
wussten schon kurz nach der Geburt der kleinen TRACY dass sie
Chancen hat ein Siegerfohlen zu werden und bestimmt gute Noten
bekommt. Sie hat eine tolle Ausstrahlung und super Bewegungen
als Baby gezeigt, aber dass sie es dann auch wirklich geworden
ist, hat uns echt überwältigt. Vor allem mit so einer
Traumnote 8,30 - da waren wir mehr als glücklich.
DQHA: Hätten Sie
damit gerechnet, dass es das beste Fohlen der gesamten Zuchtschauen
wird?
Altmann: Also bei so
einem guten Zuchtmaterial was wir mittlerweile in Deutschland
haben, hätten wir nicht damit gerechnet dass TRACY das beste
Fohlen der gesamten Zuchtschauen wird. Aber nach der Traumnote
von 8,30 in Bitz waren wir uns fast sicher, es wird schwer für
die anderen so ein Ergebnis zu toppen. Gerne hätten wir sie
auch auf der Q14 in Aachen vorgestellt, aber leider mussten wir
aus gesundheitlichen Gründen meiner Partnerin den Start stornieren.
DQHA: Was mögen
Sie selbst besonders an der kleinen Stute, hat Sie irgendwelche
Besonderheiten, Eigenarten etc.?
Altmann: An der kleinen
Maus mögen wir am meisten ihren lieben, anhänglichen
Charakter und auch die ruhige ausgeglichene Art. Sie gab von Anfang
an Hufe wie die Erwachsenen und macht alles ganz easy mit, ob
Hängerfahren oder artig zur Weide spazieren gehen. Autos,
Fahrräder… alles kein Problem, als ob sie es schon
immer gemacht hätte. Wir sind selbst überrascht wie
lieb sie ist, wir hatten da auch schon andere Kandidaten.
DQHA: Sie haben auch
die Mutterstute des Fohlens selbst gezogen, was ist Ihnen bei
der Auswahl von Zuchttieren besonders wichtig?
Altmann: Die Mutterstute
DESPERADO FOXIE habe ich aus den eigenen Zuchttieren gezogen.
Mein damaliger Hengst DESPERADO CODY war im Turniersport erfolgreich
und so habe ich beschlossen dieses Genmaterial weiter zu züchten.
Da ich damals auch die passende Stute hatte, die von den optischen
und genetischen Kriterien dazu passte, habe ich die jetzige Mutterstute
der Kleinen daraus gezogen. Für die Auswahl der Zuchttiere
ist mir in erster Linie das gesunde Genmaterial, korrektes Fundament
und ein ruhiger, zuverlässiger Charakter wichtig.
DQHA: Wie wächst
das Fohlen auf und soll es verkauft werden?
Altmann: Also, die
Kleine Maus wächst bei uns artgerecht mit täglich viel
Bewegung und Betreuung auf. Wir wollen sie nur in fördernde
Hände verkaufen, da wir uns sicher sind, dass die das Potential
eines Champions im Sport hat. Leider können wir dem aus Zeitgründen
nicht nachkommen und sie so fördern wie es nötig wäre.
Deswegen hoffen wir auf ein liebes Zuhause für TRACY bei
dem sie die Nr.1 sein wird.
In diesem Jahr werden die Zuchtschauen zentral von der Geschäftsstelle
in Aschaffenburg koordiniert,
somit müssen alle Nennformulare direkt zur DQHA gehen, wo sie vorab
geprüft und bearbeitet werden sollen.
Auf diesen Schauen können Sie Ihre Stuten und Hengste in den
Leistungsprüfungen vorstellen
Auf sechs Zuchtschauen können vierjährige und ältere Pferde unter
dem Sattel die Leistungsprüfung absolvieren. Die Leistungsprüfung
dient analog den Tuniersporterfolgen für Hengste der Eintragung
oder ab dem 8. Lebensjahr dem Verbleib im Hengstbuch I oder führt
bei einer Stute mit Nachkommenleistung zur Prämie „Leistungszuchtstute“.
Reiter können bei Nennung der Leistungsprüfung selber entscheiden,
ob sie eine Pattern mit Schwerpunkt „Allround“ oder mit Schwerpunkt
„Reining“ reiten wollen.
23.08.2014: Ludwig Quarter Horses, Baden-Wüttemberg
30.08.2014: Little King Ranch, Brandenburg
21.09.2014: Greenvalley Ranch, Bayern
27.09.2014: Gestüt Leckebusch, Nordrhein-Westfalen
11.10.2014: Oak Ranch, Niedersachsen
24.10.2014: Q14, Aachen-Soers, Nordrhein-Westfalen
Bundeschampion der Fohlen wird in diesem Jahr ein Hengstfohlen von
Arc Playsophie aus der Colonels Smokin Whiz mit der Note 8,35, Züchter:
Familie Fels.
Bundeschampion der Stutenschauen wird Wisely Sweet Melody von Investing
Wisely aus der Goodbars Melody im Besitz von Björn Kurzrock, Note:
8,30
Leading Sire der Fohlenschauen wird Aint It The Blues - seine sieben
vorgestellten Fohlen bekamen durchschnittlich eine Gesamtnote von
8,09.
Mehr Zuchtschauen sind notwendig, um das Starterniveau zu halten
Fünf Zuchtschauen mehr als im Vorjahr waren geplant, aus den 19
wurden schlußendlich 17 Zuchtschauen, dennoch kamen nicht signifikant
mehr Fohlen auf die Schauen - das ist das Fazit dieser DQHA-Zuchtschausaison.
Damit muss die DQHA einen deutlich höheren Aufwand betreiben, um
die gleiche Anzahl Züchter zu erreichen als noch im Vorjahr.
Stutenschauen – das Angebot bestimmt die Nachfrage
Acht von zehn Fohlen gehen nicht auf eine DQHA-Fohlenschau
Und dennoch ist der Einfluß des Zuchtverbands auf die züchterische
Arbeit seit 2010 gesunken: Gemessen an der jährlichen Abfohlquote
in Deutschland gehen derzeit weniger als zwei von zehn Quarter Horse-Fohlen
auf eine DQHA-Zuchtschau.
10 Jahre Zuchtschauen – geht der Trend zur „Wohlfühlnote“?
Dabei werden die Noten immer besser: Seit 2004 stieg die Durchschnittsnote
von 7,64 auf 7,87, damit wird rechnerisch jedes Fohlen mindestens
mit "sehr gut" oder besser bewertet.
Konträr zu den jährlich steigenden Durchschnittsnoten sinkt die
Abweichung der Richterbewertungen untereinander.
Die Beurteilungen im Laufe der Zeit - das typvollste Quarter
Horse-Fohlen zuletzt 2008
Die Auswertungen der letzten zehn Jahre dokumentieren die Veränderungen
der Beurteilungen seit 2004:
Zwar steigt die durchschnittliche Note eines Fohlens auf einer DQHA-Zuchtschau
kontinuierlich von 7,64 (2004) auf 7,87 (2013), echte Traumnoten
von 9,0 werden aber seit längerem nicht vergeben:
In der Kategorie "Typ" gelang das zuletzt Michael Middel im Jahr
2008 mit einem Hengstfohlen aus der Rap Zee von Aint It The Blues,
in der Kategorie Gebäude ist es bereits sieben Jahre her: Ein Hengstfohlen
von Undeniably Hint aus der Sheza Photon (Züchterin: Sabine Gresens)
bekam diese Note 2006 in Großwallstadt.
Die gesamte Übersicht inkl. der Top 10-Fohlen und Stuten der Saison
2013 und der All-Time Top Ten sehen Sie hier!
Daten und Statistiken rund um die Quarter Horse-Zuchtschauen