In diesem Jahr war die Jahreshauptversammlung der DQHA Regionalgruppe Bayern ausnehmend gut besucht. Das liegt zum einen an der regen Tätigkeit des Vorstands aber bestimmt auch daran, dass man in Bayern immer neue Ideen in die Tat umsetzt. Auch Ideen für die JHV.
Für den Einen oder Anderen ist natürlich auch der offizielle Teil mit den Berichten der Vorstandsmitglieder und dem Kassenstand recht interessant. Schließlich sieht man hier was im Einzelnen so getan wird und geplant ist. Und man erfährt, dass die Bayern außerordentlich aktiv sind. Sogar ein völlig neues Programm, das Breeders Referral Programm, wurde seit dem letzten Jahr hier ausgearbeitet und jetzt der DQHA vorgeschlagen. Hierzu möchten wir auf den gesonderten Bericht verweisen um den Rahmen nicht zu sprengen.
Von der kommissarischen Breitensport Beauftragten, Fritzie Rieger, wurde eine weitere Innovation vorgestellt, das Programm „Riding is Fun“. Dieses Programm war schon so weit ausgearbeitet, dass es bereits einen professionellen Flyer dazu gab. Auch hierzu werden wir in Folge noch gesondert informieren. Wen wundert es, dass die engagierte Fritzie dann auch in ihrem Amt praktisch einstimmig bestätigt wurde.
Für die meisten Mitglieder ist es trotzdem interessanter, wenn auf der JHV nicht nur Berichte abgegeben, sondern auch Preise übergeben werden. Wie heuer zum Beispiel erstmals der Bayerische Züchterpreis von insgesamt 1800 € über den wir ebenfalls gesondert berichten.
Der begehrte Trophysattel für den Titel Bavaria’s Best Quarter Horse wurde bereits zum 2. Mal vergeben und ging diesmal an Sophia Raschat mit Techniques Hot. Der wertvolle Deuber & Partner Sattel wurde auch heuer wieder gesponsert von Equine Performance, Markus Bößhenz und der DQHA Bayern. Den Titel des Vice BBQH hatte sich Daniela Wagner-Winter mit Certain Jewel gesichert. Sie nahm auf der JHV den Gutschein über 250 € der Firma Alex Mundorff entgegen. Lena Wolf konnte für ihren 3. Platz mit Lil Freckled Playboy einen Gutschein über 150 € der Firma Show your Horses, Maike Thorun entgegen nehmen. Lena war leider nicht persönlich anwesend und wurde von Carolin Lenz vertreten.
Das sorgt schon mal für lockere Stimmung, denn über eine öffentliche Anerkennung der Leistung freut sich einfach jeder! Nur nebenher: Beide Titel sind innovative Ideen aus Bayern, die noch Nachahmer suchen.
Gut, werden Sie sagen, Preisverleihungen gibt es auf anderen Versammlungen auch. Stimmt. Doch strahlende Gewinner waren heuer nicht alles. Die Regionalgruppe hatte erstmals eine weitere geniale Idee. Warum nicht auf der JHV einen aktuellen Service für Mitglieder anbieten, der den Anfahrtsweg zusätzlich versüßt?
Der JHV Service Point
Da im Februar diesen Jahres die neue Zuchtbuchordnung in Kraft trat und deswegen gerade bei den Equidenpässen noch viel Unsicherheit bei den Pferdebesitzern herrscht, hat die Regionalgruppe kurzer Hand einen „JHV Service Point“ eingerichtet, der den Mitgliedern die kostenlose Prüfung und vor Ort Bearbeitung ihrer Equidenpässe anbot. Auch Fragen und Probleme zu AQHA-Papieren und Transfers konnten am „JHV Service Point“ vorgebracht werden. Zur Bearbeitung waren die neue DQHA Zuchtleiterin Romy Althaus und Dr. Bärbel Klein, DQHA Zuchtrichterin, anwesend.
Nur gut, dass sie zu zweit waren, denn auf so einen Andrang waren sie wirklich nicht gefasst. Fast den ganzen Abend lang hatten sie mit der Bearbeitung der schätzungsweise 60 – 70 Pässe zu tun! Die meisten konnten sie denn auch vor Ort mit Zuchtbescheinigungen versehen oder Besitzerumschreibungen vornehmen. Nur ein geringer Teil, vor allem die Pässe anderer Verbände, musste letztendlich mit in die Geschäftsstelle. Wie gesagt war dieser Service vor Ort komplett kostenlos. Schickt man den Pass ein, hat man neben den Portokosten auch noch Bearbeitungsgebühren zu entrichten!
Für die Beiden „DQHA-lerinnen“ war die Arbeit mit den Equidenpässen so ausreichend, dass sie sich um die Fragen und Probleme rund um AQHA-Papiere und Transfers gar nicht mehr richtig kümmern konnten. Deshalb sprang kurzer Hand Markus Breu ein, der eigentlich vor Ort war um seinen Züchterpreis entgegen zu nehmen. Er kennt sich mit all den AQHA Belangen sehr gut aus und konnte diese Seite des Service-Angebots voll abdecken. Vielen Dank Markus, für Dein Engagement!
Dieser „JHV Service Point“ hat heuer so gut eingeschlagen, dass wir ihn auch in den nächsten Jahren auf der JHV anbieten wollen. Wenn es bis dahin andere aktuelle Themen gibt, so werden wir versuchen auch für diese einen Weg zu finden sie mit aufzunehmen. Anregungen aus den Reihen der Mitglieder nehmen wir gern in die Planung auf.
Der alljährliche JHV Live-Treff
Der Vorteil einer Regionalgruppe ist immer der regionale Bezug.
Ausgedeutscht: Die Leute kennen sich oft schon. Da die Bayern, wie bekannt, auch sonst mit Veranstaltungen recht aktiv sind, haben sich viele schon auf Seminaren, Kursen, dem Horsemanship Camp auf Zuchtschauen und anderen Veranstaltungen getroffen und kennen sich bereits. Da freut man sich doch, den einen oder anderen wieder mal persönlich zu sehen, den man sonst vielleicht nur auf Facebook trifft, wenn überhaupt.
All dies führt dazu, dass sich die Stimmung auf den Bayern-JHVs als recht bayerisch bezeichnen lässt. Wenn auch, bedingt durch die Heimfahrt, dem Gerstensaft nicht so viel Aufmerksamkeit entgegen gebracht wird.
Jedenfalls möchte sich der gesamte Vorstand noch einmal recht herzlich bei den Anwesenden bedanken! Schön, dass Ihr so zahlreich erschienen seid und schön, dass ihr eine so fröhliche Stimmung verbreitet habt!
Eure DQHA Regionalgruppe Bayern
Wen der offizielle Ablauf der JHV der DQHA Regionalgruppe Bayern interessiert, dem empfehle ich das Protokoll zu lesen, das Sabine Götz für uns geschrieben hat. Vielen Dank Sabine!
Das Protokoll steht hier zum Download bereit.
Das Breeder Referral Programm made in Bayern
In Bayern wurde seit Beginn 2012 an der Ausarbeitung des sogenannten Breeder Referral Programms gearbeitet. Nachdem es bereits in der letztjährigen Jahreshauptversammlung der DQHA vorgestellt wurde und hier auf überraschend großes Interesse stieß, wurde das Programm von der DQHA Regionalgruppe weiter ausgearbeitet und soll jetzt auf der JHV der DQHA am 13. April 2013 zur Einführung in Bayern abgesegnet werden. Dazu wurde jetzt von der DQHA Regionalgruppe Bayern ein Antrag zur Tagesordnung gestellt.
Die Entwürfe der Unterlagen und Regeln hierzu sind ab sofort auf der Homepage der DQHA Bayern www.dqha-bayern.de zum Download angeboten. So kann sich jeder bereits vor der Abstimmung ein Bild von dem neuen Programm machen.
Das Problem war
Versetzen wir uns in die Lage eines Menschen, der ein Quarter Horse kaufen will. Unser Mensch sucht… Das heißt heute zutage in der Regel: er surft im Internet. Hier findet er 1000de von mehr oder weniger hübsch gestalteten Seiten. Er sieht sich die Seiten an, ist begeistert, telefoniert und fährt zur Besichtigung….
Jeder kennt das Problem. Manches was sich im Internet recht vorteilhaft präsentiert, entpuppt sich als regelrechtes „Loch“. Die Pferde sind vielleicht indiskutabel. Die Züchter als solche nicht zu bezeichnen. Es ergeben sich unnötige und deprimierende Umwege. Das ist ärgerlich für den Suchenden.
Und es ist auch ziemlich ärgerlich für die verantwortungsvollen Züchter, die sich von diesen Betrieben auf die Distanz nicht unterscheiden können. Nicht nur für diese Züchter, auch für unsere Quarter Horses kann sich dadurch ein Image- Schaden ergeben.
Was also tun?
Es stellten sich folgende Fragen:
• Wie kann ich den potentiellen Käufer auf empfehlenswerte Betriebe aufmerksam machen?
• Wie kann ich engagierten Züchtern eine deutliche Unterscheidungs-Möglichkeit bieten?
Die Lösung wäre…
Basierend auf eigenen, leidvollen Erfahrungen haben wir gegrübelt und sind auf folgende Lösung gekommen:
Ein Qualitäts Label des Verbands wäre die Lösung! So etwa wie das „Trusted Shop“ Logo. Da kaufe ich sicher ein, da gibt es gute Produkte!
Also haben wir uns auf die Suche gemacht, ob es „so etwas“ schon gibt. Offenbar besteht tatsächlich Bedarf, denn sowohl die AQHA als auch die FN haben ähnliche Programme bereits eingeführt. Aha! Vielleicht brauchen wir ja gar kein eigenes?
Bestehende Lösungen
Im AQHA "Qualitätssicherungsprogramm" für Züchter muss der Antragsteller
• vier Kunden nennen, die seine Integrität bestätigen,
• eine Bestätigung der Bank beilegen, dass er in geordneten finanziellen Verhältnissen lebt,
• und sich dem Ehrenkodex dieses Programmes unterwerfen.
Der Ehrenkodex verlangt auf freiwilliger Basis:
• Bewahrung der Integrität der Rasse American Quarter Horse durch Aufrechterhaltung von Qualität, ausgewählten Zuchtstandards und dem Führen von sorgfältigen Berichten und Dokumenten
• Tiergerechte Haltung und Umgang
• Integre und sorgfältige Geschäftsführung
• Handhabung von Zuchtbetrieb und Geschäftsverkehr, so dass das Image der Rasse gefördert wird.
In dem AQHA Programm waren zum Zeitpunkt der Recherche gerade mal 2 deutsche Züchter gelistet. Dieses Programm ist in Deutschland also weder aktuell noch ausreichend.
Das FN Programm ist eine äußerst umfangreiche Betriebsbeurteilung bis in kleinste Details und zwar zuerst des landwirtschaftlichen Betriebs, der dann in einem Zusatz eine Erweiterung zum Zuchtbetrieb (bzw „Reitschule“ oder „Ausbildungsbetrieb“)erfährt. Es wird hier in der Regel von großen, auch landwirtschaftlichen Betrieben und FN-Standards ausgegangen, was unsere Realität oft nicht trifft. Wir haben auch viele kleinere Züchter, die keine Betriebsprüfung FN erfüllen können und auch nicht müssen. Wir wollen zudem auch das Gebiet „Artgerechte Haltung“ und Tierschutz mehr im Schwerpunkt sehen.
Beide Modelle sind für unsere Verhältnisse also nicht passend. Es folgten einige Runden anregender Diskussion im Vorstand, die aufschlussreiche und anregende Rücksprache mit bayerischen Züchtern auf einem Meeting und auch Gespräche mit Verantwortlichen der DQHA-Bund.
Kein Problem, eine große Aufgabe! Unser Breeder Referral Programm
Auf dieser Basis haben wir in Bayern ein Pilotprojekt begonnen, das mittels einer Betriebsbesichtigung durch eine Kommission ein Qualitätslabel für 3 Jahre ausstellen soll. Dieses Label kann der zertifizierte Betrieb zu Werbezwecken im Stall, in seinen Flyern und im Internet verwenden. Dazu wurde inzwischen
• Das Regelwerk und
• die Grundlagen für die Betriebsbesichtigung und
• Formulare für Antrag und Bewertung ausgearbeitet.
Mit diesem Programm hoffen wir unseren verantwortungsvollen und engagierten Züchtern, unabhängig von der Zahl ihrer Zuchttiere, ein Instrument in die Hand zu geben ihren Betrieb erfolgreicher präsentieren zu können. Es ist eine wichtige Aufgabe des Zuchtverbands, die Zucht von Qualitätspferden in verantwortungsvoller Aufzucht zu fördern!
Angedacht ist auch ein Titel „Breeder oft he Year“, der aus den teilnehmenden Betrieben gewählt wird.
Wir freuen uns über Betriebe aller Größen, die sich diesem Programm anschließen wollen. Die Prüfung wird zur Einführung voraussichtlich 300 € kosten.