Die guten Nachrichten zuerst: Die Startgebühren der allermeisten AQHA-Shows bleiben in diesem Jahr konstant, trotz der erhöhten Approval-Gebühren der AQHA
(mehr dazu hier), denn die meisten Turnierveranstalter haben auch in diesem Jahr die Erhöhung - dankenswerterweise! - nicht an die Reiter weitergegeben.
Die Aussichten: 2013 bringt den stärksten AQHA Turnierrückgang seit 15 Jahren
Trotz des stabilen Gebührenniveaus schrumpft der AQHA-Sport in diesem Jahr.
Nach aktuellem Stand Juni 2013 werden in diesem Jahr 34 (!) AQHA Shows nicht mehr stattfinden, lediglich neun (9) neue Shows werden angeboten. Das ist der stärkste Turnierrückgang seit 15 Jahren.
Auf Basis der bisherigen Starterzahlen und des Saisonplans 2013 wird das Startniveau auf 22.000 Starts und damit um knapp 20% sinken und damit auf den niedrigsten Wert seit fünf Jahren fallen.
Fazit: Die Wege werden länger, denn 72% aller Starts werden in Kreuth oder Wenden stattfinden
Im Ergebnis heisst das, daß AQHA-Reiter jetzt und in Zukunft längere Wege in Kauf nehmen müssen, um starten zu können.
Auch durch den Sondereffekt der Q13 in Kreuth, werden in diesem Jahr bereits zwei von drei AQHA-Starts im oberbayrischen Kreuth stattfinden werden.
Leveling, DQHA direkt: Weiterhin keine Lösungen in Sicht
Alle bislang angebotenen Ideen zur Verbesserung der Situation verschärfen die Probleme paradoxerweise noch:
Für das AQHA Leveling Program sind bereits jetzt die Klassen oft zu klein, um diese überhaupt sinnvoll zu leveln. Die Berechnungen sind zu komplex (unterschiedliche Grundlagen und wechselnde Grenzen),
und so sind es Einzelfälle wie Rookie-Klassen in Overath, die für beide Seiten, Teilnehmer wie Veranstalter, attraktiv sind.
Und auch das neue Turnierkonzept „DQHA direkt“, das "die Turnierlandschaft neu beleben" soll, geht vollkommen am Problem vorbei.
Der Vergleich zeigt: DQHA direkt-Turniere sind für die Reiter nicht einen Cent günstiger als die AQHA-Shows, die sie ersetzen.
Für das gleiche Geld gibt es jetzt aber keine AQHA-Punkte mehr, keine AQHA-Einsteigerförderungen wie die "My First Show" Sticker und Caps - kurzum:
Für (Neu)-Veranstalter nicht einfacher und für Teilnehmer nicht günstiger.
Dieser Meinung teilen sowohl die Veranstalter als auch Teilnehmer: Als Ergebnis der erhofften "Belebung" findet in diesem Jahr nur eine einzige reine DQHA Direkt Show statt,
die All-Novice Show in Großwallstadt auf der Anlage des ehemaligen AQHA-Präsidenten Johannes Orgeldinger. Ob damit das Ziel erreicht wird, "gerade kleineren Veranstaltern die Möglichkeit zu geben ein attraktives Turnierformat anzubieten"?
Bild: DQHA
Denn wer sich zudem für die „DQHA Lifetime Punktewertung“ interessiert, für die es bei 150 Punkten und 350 Punkten eigens gestaltete Urkunden gibt (s.o.), der erhält diese "Lifetime Punkte" auch auf allen
AQHA-Shows in Deutschland, die in die reguläre High Point-Wertung fließen.
Und die Urkunden gibt es gerade für Allround-Reiter, die mehrere Klassen starten, schnell: Erfolgreiche Allrounder erzielen auf einer Vierfach-Show in Kreuth oder Wenden ohne Probleme über 100 Allround-Punkte.
Eine Möglichkeit, etwas zu verändern, zeigten die Quarter Horse-Reiter in NRW: Mitte Mai wäre die Saison bereits beendet gewesen, noch bevor sie richtig angefangen hätte, und alle diejeingen, die nicht (mehr) auf einer All-Novice Show starten, hätten auf AQHA-Shows irgendwo zwischen Wenden (Niedersachsen) oder Kreuth (Bayern) ausweichen müssen.
Nachdem sich dazu eine "Selbsthilfegruppe" von Aktiven Ende Dezember in Düsseldorf traf (w!.com vom 28.12.12) und der AQHA-Sport in den Fokus der Jahreshauptversammlung im Februar 2013 rückte (w!.com vom 17.02.13), zeigen sich jetzt Silberstreifen am Horizont: Mit einem Hill Country "reloaded" in Nümbrecht, der NRW Challenge in Kevelaer und einer AQHA-Show in Datteln wollen die Pferdefreunde Geringhauser Mühle, Petra Retthofer und Jörg Schroder sowie das Team um Sabine Schürmann dem AQHA-Sport in NRW zusätzliche Impulse geben.