Sylvia
Rzepkas Ritt für viele unterbewertet
Und was sagt
sie selbst dazu? Sylvia Rzepka: „Es haben mich sehr viele darauf
angesprochen, dass ich eigentlich die Beste gewesen sein soll.
Aber ich habe mich selbst nicht gesehen und auch die anderen Ritte
nicht. Deshalb kann und will ich das nicht beurteilen. Angefühlt
hat sich mein Ritt sehr gut. Das einzige, was ich vielleicht am
meinem Ritt kritisch anzumerken hätte, war, dass Golden Mac Jac
beim ersten Stop den Kopf ein bisschen hoch hatte. Der Grund war,
dass er sich selbst auf dem großen Bildschirm sah.“ Auffallend
war auf jeden Fall einmal mehr ihr toller Stil bei gleichzeitig
nicht gezeigten möglichen Höchsttempo etwa in den Zirkeln und
im Run Down. Sylvia Rzeka zu ihrer Taktik: „Ja, es ist richtig.
Ich lege viel Wert auf den Stil und bin deshalb auch nicht die
Schnellste. Ich passe die Geschwindigkeit der Arena an. Meinem
Stil bleibe ich treu. Manchmal wird das belohnt und manchmal auch
nicht.“ Ein Blick in die Score-Sheets der drei Richter Bobby Harrison,
Allan Mitchells und Janette Steffle zeigte, wie sehr Sylvia Rzepka
mit ihrer Vermutung Recht hatte: Es war der erste Stop. Hier erhielt
sie bei zwei Richtern eine Null und einmal sogar minus einhalb.
Das sind auf diesem Niveau entscheidende Punktverluste!
Richter
Allan Mitchells gibt den entscheidenden Ausschlag
Die Americana
Bronze Trophy Open war in diesem Jahr mit 32.000 Euro added Preisgeld
augeschrieben. Faktisch ausgeschüttet wurden dann exakt 39.863,63
Euro. Und mit 9.168 Euro ging der größte Batzen davon an den Sieger
Martin Larcombe, der damit seine aktuelle Führung in der Weltrangliste
weiter ausbaute. So richtig zufrieden war er aber nicht über seinen
Ritt: „Das geht schon noch besser. Es waren ein paar kleine Ungenauigkeiten
drin und auch die Stops waren vielleicht noch etwas zu slow.“
Und auch hier verrät ein Blick in die Wertungen der Richter Spannendes:
Denn wäre es nach Bobby Harrison (73,5) und Janette Steffl (73)
gegangen, wäre es sehr eng geworden. Letztlich entschied über
den Sieg von Martin Larcombe Richter Allan Mitchells, der als
einziger in allen Manövern Plus vergab und zudem zweimal Plus
1 vergab.
Dario
Carmignani zeigt seine Klasse
Der Vorlaufsbeste
Dario Carmignani zeigte trotz des Scores von 220 im Finale nicht
so einen harmonischen Ritt wie im Go. Das Pferd widerstrebte eigentlich
kontinuierlich, was allerdings der Italiener mit seiner Klasse
ausglich. Allerdings konnte auch er nicht verhindern, dass das
Pferdemaul bisweilen aufging. So war das Fachpublikum durchaus
etwas überrascht über den Score 220. Tatsächlich büßte Carmignani
nur im ersten Spin und bei der Figure Eight Punkte ein. Während
er in der Acht bei Null blieb, bekam er im ersten Spin von zwei
Richtern einen halben Punkt abgezogen.
Der
Geheimfavorit wird gleichauf mit Ann Poels Dritter
Die Belgierin
Ann Poels, in Aachen mit Little Royal BH Sechste der Einzelwertung,
sicherte sich in der Bronze Trophy Open ihren nächsten großen
Erfolg. Auf der fünfjährigen Stute Codys Diamond Dun It kam sie
bloß bei der Figure Eight und im letzten Stop nicht in den Plusbereich
und sicherte sich mit viel Stil letztlich 219,5 Punkte und damit
den dritten Rang. Eben diese Punktzahl ging auch an Marco Petinari,
in Insiderkreisen vor dem Finale als der so genannte Geheimfavorit
bezeichnet. Er stellte den erst vierjährigen Hengst Let Me Out
Please vor. Für eine noch bessere Platzierung ließ er die Punkte
in den ersten zwei Stops liegen. Im ersten Stop wurden ihm gar
gesamt zwei Punkte im Score abgezogen, und beim zweiten – noch
nicht ganz davon erholt – kam er auf eine 0.
Gleichauf
mit Sylvia Rzepka wurde der Italiener Adriano Meacci auf Docs
Tivio Hancock Fünfter bei 219 Punkten. Als letzter Starter der
Prüfung versuchte er alles, kam auch in fast allen Manövern ins
Plus. Nur der erste Stop gelang nicht, hier bekam er minus ein
halb.
Zweitbester
deutscher Finalist war Emanuel Ernst auf Shotgunner. Mit dem siebenjährigen
Paint-Hengst schaffte er 217,5 Punkte. Zudem hatte er auch Chickle
Me Please im Finale (17. mit 204 Punkten). 216, 5 Punkte bedeuteten
für Ruben Van Dorp auf Lil Miss Peppy Step den achten Rang. Der
Engländer Doug Allen kam auf Jacs Little Sunrise auf eine 216
und blieb damit einen Punkt besser als die punktgleichen Markus
Schöpfer auf Remilore und Francesco Arrighi auf Star At The Bar
(beide 215).
Erneut Ruben
Van Dorp stellte auch das älteste und zugleich nach bisheriger
Gewinnsumme höchstdotierte Pferd im Ring vor: den 14-jährigen
Footworks Finest. Als erster Starter des Finalfeldes hatte dieses
Duo in den beiden Spins die besten Manöver – am Ende waren es
214,5 Punkte.
Grischa
Ludwig: „Schade – ich hätte heute gewinnen können“
Einen halben
Zähler zurück kam Grischa Ludwig auf Coeur D Wright Stuff ins
Ziel. Er freute sich riesig nach seinem Ritt. Und das trotz „nur“
214 Punkten. Denn er hatte eindeutig gezeigt, dass sein Pferd
`fit to compete`ist – ein Thema, das bei der WM in Aachen noch
für viel Diskussionsstoff gesorgt hatte. Seinen Ritt beurteilte
er: „Schade. Ich habe zu viele Fehler gemacht. Dabei hätte ich
heute gewinnen können – die Voraussetzungen waren alle da.“ Ein
Stolperer vor dem ersten Spin und vor allem eine Galoppunterbrechung
in der Figure Eight kosteten Punkte. 14. wurde Adriano Meacci
mit seinem zweiten Pferd Peppy Secolo (212,5) vor Rudi Kronsteiner
auf Nimble Star (207) und dem Brasilianer Paulo Koury auf Texas
Playboy (205,5).
Das
Finalergebnis der Bronze Trophy Open:
1 128 RED CHIC PEPPY QH 1999 S Martin Larcombe
AUS O Maria Bianca Bianchi ITA 221,50
2 269 SKEETS DUN QH 2000 S Dario
Carmignani ITA O Andrea Castrucci
ITA 220,00
3 160 CODYS DIAMOND DUN IT QH 2001 M Ann Poels
BEL O Nathalie Derua BEL 219,50
3 205 LET ME OUT PLEASE QH 2002 S Marco Petinari
AUS A Maurizio Ferrarol ITA 219,50
5 299 GOLDEN MC JAC QH 1999 S Sylvia Rzepka
GER O Peter Prokes AUT 219,00
5 312 DOCS TIVIO HANCOCK QH 1999 S Adriano Meacci
ITA O Lorenzo De Simone ITA 219,00
7 21 SHOTGUNNER PH 1999 S Emanuel Ernst
GER O Anja Deutzmann GER 217,50
8 243 LIL MISS PEPPY STEP QH 2001 M Ruben Van Dorp
USA O Harald +Manuela Schmid AUT 216,50
9 142 JACS LITTLE SUNRISE QH 2000 S Doug Allen
GB A Francesca Sternberg GB 216,00
10 217 REMILORE
QH 2000 S Markus Schöpfer ITA O Paolo Marasso
ITA 215,00
10 330 STAR
AT THE BAR QH 1998 S Francesco Arrighi
ITA O Edith Zenouda FRA 215,00
12 286 FOOTWORKS
FINEST QH 1992 S Ruben Van Dorp
USA O Roy De Bruin NET 214,50
13 285 COEUR
D WRIGHT STUFF QH 1999 S Grischa Ludwig
GER O Roy De Bruin NET 214,00
14 313 PEPPY
SECOLO QH 1998 S Adriano Meacci
ITA O AM Syndacate ITA 212,50
15 51 NIMBLE
STAR QH 2001 S Rudi Kronsteiner
AUT O Alfred Neuberger GER 207,00
16
390 TEXAS PLAYBOY QH 1999 S Paulo
Koury BRA O Joao Loureiro Almeida
BRA 205,5
17
20 CHICKLE ME PLEASE QH 2002 G Emanuel Ernst
GER O Anja Deutzmann
GER 204,00
Americana
Masters Pleasure
Pleasure
vom Feinsten:
Hauchdünne
Entscheidung zugunsten
von
Johanna Grabner
Die
Americana Masters Pleasure dürfte den Freunden dieser Disziplin
sicher noch lange in Erinnerung bleiben. Die im Finale vorgestellte
war vielleicht die schönste Pleasureklasse, die es je auf der
Americana zu sehen gab.
Zehn
Pferde hatten sich für das Finale qualifiziert, wovon neun in
die Wertung kamen. Pech hatte Sabrina Holderied mit Clearrounds
Paradise. Der 5-jährigen Appaloosa Stute gingen angesichts der
Menschenmenge auf den Zuschauertribünen offensichtlich die Nerven
durch, so dass alle Beruhigungsversuche der Reiterin fehlschlugen.
Nach
dem Sieg im Vorlauf von Sylvia Jäckle mit Zip Chip Leaguer und
Marleen Coppens (NED) mit Techniques Hot News gingen diese beiden
als Favoriten ins Finale, mussten sich letztendlich jedoch mit
Platz 2 bzw. 3 begnügen.
Denn
der Sieg ging an die Österreicherin Johanna Grabner mit der 7-jährigen
Quarter Horse Stute Touch After Shock (Bes. Günter Pöck, AUT),
die als Vierte aus dem Finale gekommen war.
Drei
Reiter nur einen Platzierungspunkte auseinander
Die
Entscheidung fiel den Richtern nicht leicht, denn alle drei Reiter
boten hervorragende Leistungen. Und das drückte sich in den Wertungen
der Richter entsprechend knapp aus. Bei den vergebenen Platzierungspunkten
gewann die Siegerin mit 18 Punkten, und nur einen Zähler dahinter
mit 17 kam es zum Tie beim Entscheid um Platz 2 und 3. Hier hatte
Sylvia Jäckle das Glück, den Tie-Richter auf ihrer Seite zu haben.
Auch
ihr Pferd, Zip Chip Leaguer, fiel durch seine Manier und seine
Ausstrahlung auf. Der 8-jährige Hengst, der im Besitz von John
Calder (GBR) ist, steht erst seit acht Wochen in Deutschland bei
Sylvia Jäckle im Training und hatte hier in Augsburg seinen zweiten
großen Showerfolg.
Platz
4 ging an Patricia von Knorring auf Mon Petit Garcon, gefolgt
von Madeleine Häberlin (SUI) auf I Am The Asset, Kurt Weihsenbacher
auf Freckles Gandolf, Janine Liszy auf Shesa Joe Reed Babe, Pierre
Quellet (ITA) auf Mate Prise Destava und Nicole Beschorner auf
Joys Skip N Bars.
EC 02 Trail
Youth Go Round
Vorjahressiegerin
mit Chance auf Titelverteidigung
Ein
sehr anspruchsvoller „Stangensalat“ wartete auf die Starter im
Vorlauf des Trail Youth. Die Pattern zeichnete sich insbesondere
durch viele Galoppstangen und enge Wege aus. Klasse, wie die Jugend
ihre Vierbeiner durch den Parcours steuerten – einige Ritte könnten
gar als Lehrstücke für manch Älteren dienen!
23
Starter traten zu diesem Vorlauf an, um einen der zehn Finalplätze
zu ergattern. Ganz stark zeigten sich die im Teilnehmerfeld vertretenen
Haflinger, die sich alle gegen die Konkurrenz durchsetzen konnten
und in die Platzierung kamen.
Der
Top Score des Go Rounds ging jedoch an den Quarter Horse-Wallach
Woody Dee Too, geritten von Sandra Schäfer. Mit 147,5 Zählern
meldete sie Ansprüche auf die Goldmedaille an, nachdem die beiden
vor zwei Jahren schon erfolgreich im Americana Jugend Trail starteten
und die Bronzemedaille holten. Mit 145,5 Punkten ritt Constance
Weber auf ihrem western gerittenen Pony Monthy als Zweite ins
Finale. Es folgte auf dem dritten Rang Sophia Raschat mit Profitableinvestment
(Score 143,5).
Eine
weitere auf der Americana bereits mehr als gut bekanntes Reiterin
qualifizierte sich als Vierte: Mit der Haflingerstute Naja ritt
Carolin Lenz zu einem Score von 141,5. Schon 2002 und 2004 mischte
das Paar ganz vorne mit – Drittplatzierte im Jahr 2002 und Gewinnerin
des Trail Youth 2004! Man darf gespannt sein, ob Carolin ihren
Titel verteidigen kann. Und auch Annairis Müller auf RC Ropin
Reba, Fünfte in diesem Vorlauf, will alte Erfolge wiederholen.
Sie teilte sich vor zwei Jahren Bronze mit Sandra Schäfer.
Die
weiteren Finalteilnehmer heißen: Sabrina Leithäusl und Mayor,
Maxi Schmidt mit Lady`s Hobbit, Jessica Schmitt auf Miss Classy
Nofecked, Daniele Wagner-Winter mit Jacks Black Bars sowie Michaela
Bürkle mit Maggi.
Alles
zur AMERICANA 2006 auf wittelsbuerger.com lesen Sie hier.
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501 von 9-14 Uhr - Mo-Fr.- oder im Internet bei der Adresse: www.americana.de
oder unter www.americana2006.com. Dann Klick auf den Menüpunkt
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in der Halle 1 auch noch während der Americana erhältlich. Wer
allerdings einen guten Platz für die Abendshows möchte, sollte
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