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Trainingsbeginn bei Pferden: Neues Forschungsprojekt zum Ausbildungsbeginn junger Pferdebeginnt am 1. April 2022
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Warendorf (fn-press). Der Tierschutz im Pferdesport steht im Fokus des Forschungsprojekts HorseWatch, das untersuchen soll, wie sich die Haltungs- und Trainingsbedingungen sowie das Einstiegsalter in das Training auf Gesundheit und Wohlbefinden der Pferde auswirken. Das Verbundprojekt „Untersuchung der frühen Nutzung von Pferden und möglicher Maßnahmen zur Vermeidung einer Überforderung oder Überlastung (HorseWatch)“ startet am 1. April 2022 und wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über einen Zeitraum von fünf Jahren gefördert.




Partner sind neben dem koordinierenden Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V. (ATB) in Potsdam das Graf Lehndorff-Institut in Neustadt (Dosse), das Institut für Bewegungs- und Trainingswissenschaft der Universität Leipzig, das Institut für Tierschutz, Tierverhalten und Versuchstierkunde am Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin, die Tierklinik Wusterhausen (Dosse) und das SVK-Sachverständigenkuratorium. Über ein begleitendes Expertengremium sind außerdem die Dachverbände des deutschen Pferdesports (Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) , Deutscher Galopp und Hauptverband für Traberzucht), die Bundestierärztekammer, die Landestierschutzbeauftragten und die Pferdezucht begleitend in das HorseWatch-Projekt eingebunden. „Wir begrüßen das geplante Forschungsprojekt, mit dem es hoffentlich gelingt, ein hochemotional diskutiertes Thema von neutraler Seite auf eine sachlich-wissenschaftliche Basis zu stellen. Es gibt ja bereits wissenschaftliche Studien, die darauf hinweisen, dass ein früher, aber langsamer und schonender Aufbau zur langfristigen Gesunderhaltung der Pferde beiträgt. Dies entspricht auch den Grundsätzen unserer Ausbildungs-Richtlinien. Wir sind sehr gespannt, inwiefern das neue Projekt diese Ergebnisse untermauert und welche neuen Erkenntnisse dazukommen“, sagt FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach.

Ob Kinder sich zu Sportfans oder zu Bewegungsmuffeln entwickeln, entscheidet sich oft schon früh. Deswegen sollten bereits Kindergartenkinder sportlich aktiv sein. Wichtig dabei ist, dass der Sport den Kindern Spaß macht. Bei Pferden ist dies ähnlich. Schon junge Fohlen laufen auf der Weide täglich bis zu 10 km. Aber ab welchem Alter darf aus der spielerischen Bewegung ein systematisches Üben werden?

Das Mindestalter, in dem ein Training von jungen Pferden für den Reit- oder Rennsport beginnen darf, wird derzeit kontrovers diskutiert. Die vor Kurzem überarbeiteten Leitlinien für den Tierschutz im Pferdesport schließen ein Training von Pferden, die jünger als 30 Monate sind, weitgehend aus. Es gibt jedoch Ausnahmen für Galopp- und Trabrennpferde. Auch im Hinblick auf die Körung von Warmbluthengsten sind Fragen offen: Wie kann eine Leistungsprüfung vor dem ersten Zuchteinsatz der Junghengste umgesetzt werden, ohne die Jungtiere zu früh übermäßigen Belastungen auszusetzen?

Bisher liegen zu Altersgrenzen für den Trainingsbeginn bei Pferden kaum wissenschaftliche Erkenntnisse vor. Das Projektteam von HorseWatch will das nun ändern und wird die Reaktion junger Pferde auf Belastungen während des initialen Trainings sowie mögliche Einflüsse des Haltungssystems untersuchen. In fünf Teilprojekten geht es darum, bei Jungpferden auf der Weide, bei Warmbluthengsten sowie bei Galopp- und Trabrennpferden die grundlegenden Körperfunktionen, Stressparameter, das Verhalten sowie die Entwicklung der Leistungsfähigkeit und Gesundheit in Abhängigkeit vom Alter zu ermitteln. Da mit dem Trainingsbeginn meist auch eine Umstellung aus der Gruppen- in die Einzelboxenhaltung erfolgt, wodurch soziale Interaktionen mit anderen Pferden sowie die Möglichkeit zu freier Bewegung eingeschränkt werden, soll zugleich auch der Einfluss der Haltung auf Tierwohl und -gesundheit untersucht werden.

„Wir arbeiten am ATB seit Langem an Verfahren zur Erfassung von Stress beziehungsweise Tierwohl bei Nutztieren, unter anderem bei Milchkühen. Unsere methodischen Ansätze wie die sensorgestützte Datenerfassung und die tierindividuelle Analyse werden wir auch im Projekt HorseWatch zum Einsatz bringen“, erläutert ATB-Wissenschaftlerin Dr. Gundula Hoffmann. Die Tierärztin koordiniert das Projekt HorseWatch. „Wir möchten mit dem Projekt grundlegende Erkenntnisse erarbeiten, die helfen werden, die Leitlinien für den Tierschutz im Pferdesport wissenschaftlich fundiert auszugestalten und einen tiergerechten Zeitpunkt für den Trainingsbeginn bei Pferden, egal welcher Nutzungsrichtung, zu definieren.“










Fragen? Die 20 wittelsbuerger.com-Experten helfen gerne weiter,

z.B. Nico Hörmann, Grischa Ludwig oder Daniel Klein für den Bereich Reining.
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